Experten: So viel Privates solltest du im Job teilen
Wie viel aus seinem Privatleben soll man mit den Arbeitskolleginnen und -kollegen teilen? Zwei US-Experten schaffen Klarheit.

Das Wichtigste in Kürze
- Bei der Arbeit sollte man weder zu viel noch zu wenig Privates teilen.
- Zwei US-Experten klären auf, wie man das richtige Gleichgewicht findet.
- Das Teilen von privaten Infos im richtigen Mass wirkt sich sogar positiv auf den Job aus.
Entweder teilt man zu viel – oder zu wenig. Das richtige Mass ist laut dem Organisationspsychologen Adam Grant das Wichtigste beim Teilen von persönlichen Infos im Job.
Laut dem Bestsellerautor von der University of Pennsylvania können beide Extreme negative Auswirkungen auf das Berufsleben haben.
Nicht zu viel – aber auch nicht zu wenig
Wer dazu neigt, seine persönlichen Grenzen bei der Arbeit zu überschreiten, riskiert eine Überlappung von Arbeits- und Privatleben.
Dies kann laut Grant dazu führen, dass man sich nicht richtig von der Arbeit erholen kann. Dies steigert wiederum das Burnout-Risiko.

Wer andererseits Privates strikt vom Job trennt, wird Mühe haben, vertrauensvolle Beziehungen aufbauen zu können.
Eine gute Bindung zu Arbeitskolleginnen und -kollegen ist laut Grant essenziell für den beruflichen Erfolg.
Die Balance macht es aus
Das Gleichgewicht zwischen Privatem und Beruflichem zu finden, erfordert Selbsterkenntnis und professionelle Diskretion.
Grant empfiehlt, sich auf relevante arbeitsbezogene Themen zu konzentrieren. Gelegentlich könne man leichte persönliche Anspielungen einfügen.
«Denken Sie darüber nach, was Sie mitteilen möchten. Was sich mit dem überschneiden könnte, was andere Menschen an Ihrem Arbeitsplatz interessiert», sagt Grant zu «CNBC».
Auf die richtigen Informationen kommt es an
Für diejenigen, die Schwierigkeiten haben, das richtige Mass an Offenheit zu finden, empfiehlt Grant, vorsichtig bei informellen Aktivitäten zu sein. Solche Situationen können dazu führen, dass man versehentlich mehr preisgibt als beabsichtigt.
Karen Lynch, ehemalige CEO von CVS Health, hat einen einfachen Ratschlag: «Teilen Sie nur Informationen, die Ihnen helfen, ein Problem zu lösen oder eine Beziehung aufzubauen. Alles andere sollte nicht erwähnt werden.»

In der LinkedIn-Videoreihe «This is Working» sagt Lynch: «Es gibt Dinge, über die Sie sprechen können, die einen Unterschied machen können.»
Die US-Amerikanerin warnt jedoch davor, dass einige persönliche Anekdoten zu weit gehen können. Ob man sich am Vorabend mit dem Partner gestritten hat, solle man zum Beispiel nicht teilen, so Lynch.