Die Lage am Arbeitsmarkt in der USA ist wegen der Corona-Pandemie verheerend. Neue Daten sollen am Freitag das Ausmass der Jobkrise zeigen.
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Ein Antrag auf Arbeitslosenhilfe. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Arbeitslosenquote ist wegen der Corona-Krise in der USA stark gestiegen.
  • Analysten rechnen mit einer Quote von mindestens 15 Prozent.
  • Seit Mitte März haben über 33 Millionen Menschen ihren Job verloren.

Die Arbeitslosenquote in den USA ist infolge der Corona-Pandemie Experten zufolge zuletzt dramatisch angestiegen. Die US-Regierung gibt am Freitag (14.30 Uhr MESZ) die Statistik für den Monat April bekannt.

Analysten rechnen mit einer Arbeitslosenquote von mindestens 15 Prozent. Ein Berater von US-Präsident Donald Trump hatte sogar unlängst gewarnt, die Quote könne bereits 19 oder gar 20 Prozent betragen. In den USA haben wegen der Krise seit Mitte März bereits mehr als 33 Millionen Menschen ihren Job verloren.

Rekordzahl an Anträgen auf Arbeitslosenhilfe

In der Woche bis zum 2. Mai hatten zuletzt rund 3,2 Millionen Menschen einen Erstantrag auf Arbeitslosenhilfe gestellt, wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag mitteilte. In den sechs Wochen zuvor hatten bereits 30,2 Millionen Menschen solche Hilfe beantragt. So viele wie nie zuvor in derart kurzer Zeit.

Arbeitslose in den USA
Menschen stehen in einer Schlange vor einem Jobcenter, um Arbeitslosenhilfe zu beantragen. - dpa

Die Arbeitslosenquote hatte in der weltgrössten Volkswirtschaft im Februar noch bei 3,5 Prozent gelegen, dem niedrigsten Stand seit Jahrzehnten. Im März stieg die Quote auf 4,4 Prozent. Die Zunahme fiel noch relativ gering aus, weil die Statistik zuletzt nicht mit der Geschwindigkeit der Jobverluste Schritt halten konnte.

Trumps Wirtschaftsberater Kevin Hassett befand sich am Dienstag in einem Gespräch mit dem Nachrichtensender CNN. Dabei warnte er, den USA drohe vermutlich die schlimmste Arbeitslosenquote seit der Weltwirtschaftskrise vor fast 100 Jahren. Er äusserte sich aber auch zuversichtlich, dass sich die Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte wieder erholen werde.

Öffentliches Leben im Stillstand

Fast alle 50 Bundesstaaten hatten im März Ausgangsbeschränkungen verhängt, um die Verbreitung des neuartigen Coronavirus zu bremsen. Damit kam das öffentliche Leben für die grosse Mehrheit der Menschen in den USA zum Erliegen. Viele Geschäfte, Einkaufszentren und Betriebe wurden geschlossen, Restaurants und Hotels blieben leer. Viele Mitarbeiter dieser Unternehmen beantragten Arbeitslosenhilfe.

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Ein geschlossenes Restaurant in Miami. - AFP/Archiv

Regierung und Kongress haben seit Ende März gewaltige Konjunkturpakete auf den Weg gebracht. Rund 2,7 Billionen US-Dollar sollen dadurch in die leidende Wirtschaft gepumpt werden. Rund 650 Milliarden Dollar fliessen in ein Programm, das kleinen und mittelgrossen Unternehmen den kommenden Monate weitgehend die Lohnkosten ersetzt. Dadurch soll der Anstieg der Arbeitslosigkeit begrenzt werden.

Bis Februar hatte die US-Konjunktur noch gebrummt, an der Börse wurden Höchststände gemeldet. Experten rechneten mit einem Wirtschaftswachstum von gut zwei Prozent. Doch die rasante Ausbreitung des Coronavirus seit Anfang März machte die guten Konjunkturaussichten zunichte. Nun steuern die USA auf eine tiefe Rezession zu.

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