Eine Fruchtbarkeitsklinik in Los Angeles hat einer Frau die falsche Eizelle eingepflanzt. Vier Monate nach der Geburt kamen die Babys zu den richtigen Eltern.
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Einer Fruchtbarkeitsklinik in Los Angeles ist ein gravierender Fehler unterlaufen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Fruchtbarkeitsklinik in den USA hat die Embroys verwechselt.
  • Die beiden Elternpaare konnten ihre Kinder erst vier Monate nach der Geburt austauschen.
  • Sie fordern nun Schadenersatz für das emotionale Trauma.

Ein Ehepaar in Kalifornien, das nach einer Embryo-Verwechslung das Baby fremder Eltern zur Welt brachte, zieht gegen eine Fruchtbarkeitsklinik vor Gericht. Das Paar aus Los Angeles schilderte am Montag (Ortszeit) vor der Presse unter Tränen das durchlebte «Trauma».

Mit der Klage wollten sie auch auf häufig vorkommende Pannen, Nachlässigkeiten und mangelnde Kontrolle in dem Geschäft mit künstlicher Befruchtung aufmerksam machen, teilte ihr Anwalt Adam Wolf mit.

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Ein Spermatozoon wird zwecks Befruchtung in ein Ei injiziert. (Symbolbild) - sda - Keystone/GAETAN BALLY

Nach einer In-vitro-Fertilisation mithilfe einer Klinik in Los Angeles hatte das Paar im September 2019 ein kleines Mädchen bekommen. Er habe gleich Zweifel gehabt, denn das Baby hatte eine viel dunklere Haut und tiefschwarze Haare, sagte der Vater. Sie hätten sich in das Neugeborene verliebt, doch die Zweifel seien geblieben.

Babys im Alter von vier Monaten ausgetauscht

Ein genetischer Test brachte zwei Monate später ans Licht, dass es nicht ihr biologisches Kind war. Ihr Embryo war nach einer Verwechslung einem anderen Paar eingepflanzt worden. Deren Baby wurde eine Woche später geboren.

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Daphna und Alexander Cardinale haben nach einer Verwechslung in einer Fruchtbarkeitsklinik das Baby eines anderen Paares zur Welt gebracht. (Archivbild) - dpa-infocom GmbH

Die Babys waren vier Monate alt, als beide Paare im Januar 2020 den Tausch vornahmen und jeweils ihre biologischen Kinder zurückerhielten. «Ich habe dieses fremde Baby zur Welt gebracht, gestillt und geliebt. Und dann musste ich es abgeben», erklärte die Mutter unter Tränen.

Anwalt fordert Schadenersatz für emotionales Trauma

Zugleich habe sie die ersten Monate im Leben ihres eigenen Kindes verpasst. Traumatisch sei dies auch für ihre damals fünfjährige Tochter gewesen, die plötzlich ihre kleine Schwester für ein anderes Baby aufgeben musste. «Das ist ein Alptraum, den unsere Familie ein Leben lang verfolgen wird», sagte der Vater.

Die Anwälte pochen in der Klage auf Schadenersatz für emotionales Trauma und Entschädigung für finanzielle Aufwendungen. Auch das zweite betroffene Ehepaar wolle eine Klage einreichen, teilte Anwalt Adam Wolf mit.

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