Nach den Mass-Shootings in El Paso und Dayton sind Eltern verängstigt. Zum Schulstart rüsten sie ihre Kinder mit kugelsicheren Rucksäcken aus.
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Kugelsichere Schultheken sind in den USA das grosse Geschäft. - Twitter/@bulletblocker
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach den Massenmorden in El Paso und Dayton geht bei Eltern in den USA die Angst um.
  • Zum anstehenden Schulstart decken sie sich mit kugelsicheren Rucksäcken ein.
  • Nach Schusswaffenangriffen schnellen die Verkaufszahlen regelmässig in die Höhe.

Nach den jüngsten Amokläufen in El Paso und Dayton sind Eltern besonders besorgt. Darum rüsten sie ihre Kinder für den bevorstehenden Schulstart mal nicht mit Hello Kitty und Spiderman-Rucksäcken aus. Sondern auch mit kugelsicheren Modellen.

Wie «CNN» berichtet, schnellen die Verkaufszahlen regelrecht in die Höhe. Bei der Firma «Bullet Blocker» seien die Verkaufszahlen um 200 Prozent gestiegen, bei «Tuffypacks» gar um 300 Prozent.

Familienvater macht das grosse Geschäft

Das Geschäft mit den Schultheken scheint zu florieren. Hinter «Bullet Blocker» steckt beispielsweise der Familienvater Joe Curran, der den Rucksack vor 12 Jahren erfand. Damals starben bei einer Schiesserei in Virginia 33 Menschen.

Um seine zwei Kinder im Schulalter zu schützen, steckte der damalige Stellvertreter des Sheriffs Körperschutz in ihre Rucksäcke. Die Eltern von Schulkameraden wurden daraufhin neugierig und wollten ebenfalls solche Rucksäcke, worauf Curran ein Business entwickelte.

Die Rucksäcke wirken wie eine Rüstung und schützen zumindest den Oberkörper des Kindes vor Patronen. Sogar grosse Warenhäuser verkaufen mittlerweile gepanzerte Schultheken, sogar schon für Kindergärtler.

Profit aus der Angst der Eltern

Die Sorge der Eltern ist durchaus verständlich. So nahmen Schiessereien an US-Schulen in den vergangenen Jahren deutlich zu.

Trotzdem werden die Hersteller auch kritisiert. Sie würden aus den Ängsten der Eltern Profit schöpfen, so der Vorwurf. Auch werde falsche Sicherheit vorgetäuscht, im Ernstfall würde ein kugelsicherer Rucksack wenig bringen.

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Kugelsichere Rucksäcke werden in den USA zum regelrechten Geschäft. - Keystone

Die Schultheken schützen zwar vor Kugeln einer 9-Millimeter, einer 44er-Magnum oder gar Shotgun-Munition. Doch bei Sturmgewehren, welche bei Massakern oft zum Einsatz kommen, sind die Rucksäcke offenbar nutzlos.

Und: Sie kosten pro Stück stolze 100 bis 300 US-Dollar.

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