Rivian startet beachtlich an der Börse. Der Elektroauto-Hersteller wird an der Nasdaq mit 90 Milliarden US-Dollar bewertet – dies trotz roter Zahlen.
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Der US-Elektroautoentwickler Rivian ist bei seinem Börsengang auf ein noch höheres Interesse gestossen als erwartet. Foto: Paul Sancya/AP/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Rivian startet mit bemerkenswerten 90 Milliarden US-Dollar an der Nasdaq.
  • Die Anleger sehen darin ein gutes Zeichen für den Konzern.

Rivian, Hersteller von Elektroautos, feiert ein fulminantes Debüt an der Nasdaq. Trotz tiefroter Zahlen und bislang kaum Umsatz startet die US-Firma mit einem Börsenwert von über 90 Milliarden Dollar.

Anleger haben sich beim mit Spannung erwarteten Börsengang des US-Elektroautobauers Rivian um die Aktien des Tesla-Rivalen gerissen. Könnte der E-Autokonstrukteur zum ersten echten Rivalen von Marktführer Tesla werden?

An der Tech-Börse Nasdaq lag der erste Kurs bei 106,75 Dollar und 37 Prozent über dem Ausgabepreis von 78 Dollar. Das Unternehmen hatte am Vortag rund 11,9 Milliarden Dollar durch die Ausgabe von 153 Millionen Aktien erlöst. Damit den bislang grössten Börsengang in diesem Jahr gestemmt. Dabei waren Aktienpreis und Emissionsvolumen zuvor bereits deutlich erhöht worden.

Anleger sind optimistisch bei Rivian Börsengang

Mit einem Börsenwert von 93 Milliarden Dollar oder umgerechnet 81 Milliarden Euro wird Rivian höher gehandelt als die Branchengrösse BMW. Sogar den grössten US-Autobauer General Motors wird mit rund sechs Milliarden Dollar übertroffen. Dabei steckt das US-Unternehmen, zu dessen Grossinvestoren der Online-Riese Amazon und Ford zählen, noch tief in den roten Zahlen. Bei der letzten Finanzierungsrunde vor dem Börsengang im Januar war Rivian lediglich mit knapp 28 Milliarden Dollar bewertet worden.

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Der US-Elektroautohersteller Rivian weist die Vorwürfe seines Konkurrenten Tesla, Geschäftsgeheimnisse gestohlen zu haben, zurück. Hinter Rivian stehen zahlreiche potente Investorengruppen. (Archivbild) - Keystone

Die E-Autofirma hat nach eigenen Angaben etwa 9500 Mitarbeiter, von denen über 3300 im US-Hauptwerk im Bundesstaat Illinois beschäftigt sind. Rivian macht bislang zwar noch keinen nennenswerten Umsatz, hat jedoch im September sein erstes Elektroauto im umkämpften Pick-up-Segment herausgebracht. So wurde der Wettlauf unter anderem mit Tesla für sich entschieden.

Zudem hat das Unternehmen einen E-SUV in der Pipeline, dessen Auslieferungen Ende des Jahres beginnen sollen. Darüber hinaus hat Rivian einen lukrativen Grossauftrag von Amazon für 100'000 elektrische Lieferwagen in der Tasche.

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Elektroauto: Tesla, Inc. und Rivian kämpfen um den ersten elektrischen Pick-up-Truck. Dieses undatierte Foto des Elektroautoherstellers Rivian zeigt den kommenden R1T-Pickup und den R1S-SUV. - Keystone

Rivalen und doch gemeinsam für eine bessere Zukunft

Rivian-Gründer RJ Scaringe sieht seine Firma als Vorreiter bei der Mission, Elektromobilität im Massenmarkt zu etablieren. Er setzt damit auf eine ähnliche Marketing-Strategie wie Tesla-Chef Elon Musk. Es seien aussergewöhnliche Schritte notwendig, um die natürlichen Ökosysteme zu bewahren und eine sichere Zukunft für künftige Generationen aufzubauen. «In den nächsten zwei Jahrzehnten müssen wir die Transport- und Energiesysteme unseres Planeten vollständig verwandeln.»

Auch wenn Rivian beim E-Pick-up Tesla zuvorkam, ist der Musk-Konzern dem Rivalen noch weit überlegen. Der Börsenwert von Tesla liegt etwa bei einer Billion US-Dollar.

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