El Salvador: 2000 weitere Häftlinge in neues Mega-Gefängnis gebracht

Ende Februar wurden im mittelamerikanischen Staat El Salvador 2000 mutmassliche Bandenmitglieder in ein neues Hochsicherheitsgefängnis verlegt. Am Mittwoch folgte nun eine zweite Gruppe von 2000 Häftlingen.

Brisant: Weil vor einem Jahr der Ausnahmezustand angeordnet wurde, braucht es dazu keinen Haftbefehl.

Staatspräsident Nayib Bukele teilte ein Video vom Transport auf Twitter: Darin sind stark tätowierte Männer zu sehen, die mit gesenktem Kopf und in Handschellen herumgejagt werden. Sie sind barfuss und nur mit weissen Shorts bekleidet.

Die Gefangenen werden dicht gedrängt in mehreren Bussen transportiert. In einem Konvoi mit Polizeifahrzeugen und Hubschraubern werden sie in das neue Gefängnis gebracht. Dort werden die mutmasslichen Bandenmitglieder in ihre Zellen geführt.

Sie werden in grossen Gruppen auf engstem Raum zusammengepfercht und müssen auf Metallbetten schlafen. Matratzen gibt es nicht.

Bei der Einrichtung handelt es sich um das grösste Gefängnis von ganz Amerika. Es besteht aus insgesamt acht Gebäuden. Die Regierung will dort bis zu 40'000 Häftlinge inhaftieren. In der Vergangenheit wurde die Strafanstalt aufgrund der miserablen Unterbringungsbedingungen immer wieder von Menschenrechtsorganisationen kritisiert.

Am 16. März 2022 verhängte der Staatspräsident von El Salvador, Nayib Bukele den Ausnahmezustand. Seither können Verdächtige ohne vorliegenden Haftbefehl festgenommen werden. Diese umstrittene Massnahme traf die Regierung des mittelamerikanischen Staates, um stärker gegen Bandenkriminalität vorzugehen.