Der mexikanische Drogenboss Joaquin «El Chapo» Guzman muss den Rest seines Lebens im Gefängnis verbringen.
Drogenboss «El Chapo» wird abgeführt.
Der mexikanische Drogenboss Joaquin «El Chapo» Guzman ist in allen Anklagepunkten schuldig. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der mexikanische Drogenboss Joaquín «El Chapo» Guzmán ist schuldig gesprochen worden.
  • Der 61-jährige wird den Rest seines Lebens im Gefängnis verbringen.

Der mexikanische Drogenboss Joaquín «El Chapo» Guzmán ist in seinem Strafprozess schuldig gesprochen worden und muss damit für den Rest seines Lebens ins Gefängnis. Die Jury in New York sah die Schuld des 61-Jährigen heute Dienstag in allen zehn Anklagepunkten als erwiesen an.

Der Mammutprozess sorgte seit Längerem für Aufsehen. Kurz vor den Beratungen der Geschworenen kamen neue Vorwürfe dazu. Guzmán soll junge Mädchen – teilweise erst 13 Jahre alt – unter Drogen gesetzt und vergewaltigt haben.

Rund 35 Stunden über sechs Tage hatten die zwölfköpfige Jury über Guzmáns Schuld oder Unschuld diskutiert. Auch eine Verurteilung in nur einem der Anklagepunkte hätte für Guzmán mit eine jahrelange oder lebenslange Haftstrafe bedeutet.

Zeichnung zum «El Chapo» Pozess.
Zeichnung zum «El Chapo» Pozess. - keystone

Die Staatsanwaltschaft hatte in dem Prozess über zweieinhalb Monate massenhaft Beweismaterial vorgelegt und mehr als 50 Zeugen aufgerufen. Guzmáns Anwälte riefen dagegen nur einen einzigen Zeugen auf und beendeten ihre Verteidigung des Falls innerhalb von 30 Minuten. Ihre Strategie bestand im Wesentlichen darin, die Zeugen der US-Regierung als Lügner darzustellen, die durch Aussagen gegen Guzmán lediglich eigene Haftstrafen verringern wollten. Guzmán selbst hatte darauf verzichtet auszusagen.

Die weiteren der insgesamt zehn Anklagepunkte drehten sich um die Herstellung und internationale Verbreitung von Rauschmittel wie Kokain und Heroin. Der Gebrauch von Schusswaffen und Geldwäsche sind ebenfalls Anklagepunkte.

Guzmán ist derzeit in einem Hochsicherheitsgefängnis in New Yorks Stadtteil Manhattan eingesperrt. Offen ist, ob er seine Strafe dort absitzen soll oder in eine andere Haftanstalt verlegt wird. In Mexiko gelang es Guzmán bereits zwei Mal, aus dem Gefängnis auszubrechen: 2001 entkam er in einem Wäschekorb und 2015 durch einen Tunnel, den Komplizen bis unter seine Zelle gegraben hatten.

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