Bei den Protesten gegen die Regierung in Kolumbien haben Demonstranten mehrere Polizeiwachen in der Hauptstadt Bogotá attackiert.
Demonstranten in Bogotá
Demonstranten in Bogotá - AFP

Wie die Behörden im Onlinedienst Twitter mitteilten, wurden am Dienstagabend 16 Polizeiwachen verwüstet. Auch in der Stadt Cali im Westen Kolumbiens gab es wieder Proteste. In mehreren Teilen des Landes errichteten Demonstranten zudem Strassensperren.

Die Proteste waren vor eine Woche von Plänen der Regierung von Präsident Iván Duque für eine Steuerreform ausgelöst worden, die besonders die Mittelschicht hart getroffen hätte. Nach tagelangen Protesten hatte die Regierung die Steuerreform am Sonntag zurückgezogen. Die Proteste gingen aber weiter und richten sich inzwischen allgemein gegen Duques Regierung.

Die Sicherheitskräfte gehen teils mit grosser Härte gegen die Demonstranten vor. Neben der Polizei sind auch Soldaten im Einsatz. Einem offiziellen Bericht zufolge wurden bisher 19 Menschen getötet, darunter ein Polizist. Die Zahl der Verletzten beläuft sich auf 846.

Das UN-Menschenrechtskommissariat verurteilte am Dienstag den «exzessiven Einsatz von Gewalt» bei den Protesten, Kritik kam auch von den USA und der EU. Eine Sprecherin des UN-Menschenrechtskommissariats kritisierte insbesondere das Vorgehen der Sicherheitskräfte in Cali. Dort habe die Polizei auf Demonstranten geschossen und offenbar mehrere Menschen verletzt oder getötet.

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