Seit Jahrzehnten fordert Bolivien von Chile einen Zugang zum Meer. Doch das Nachbarland weist weiterhin jegliche Verhandlungen strikt ab.
Der chilenische Aussenminister Roberto Ampuero spricht während einer Pressekonferenz.
Der chilenische Aussenminister Roberto Ampuero spricht während einer Pressekonferenz. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Chile lehnt Verhandlungen mit Bolivien über einen Grenzverlauf weiter ab.
  • Bereits seit Jahrzehnten versucht das Nachbarland Zugang zum Meer zu erhalten.

Chile weist Verhandlungen mit Bolivien über einen Meerzugang für das Nachbarland weiter strikt zurück. «Unser Hoheitsgebiet ist geschützt und wird nicht Gegenstand von Verhandlungen sein», sagte Chiles Aussenminister Roberto Ampuero am Freitag. Alle früheren Aussenminister des südamerikanischen Landes seien in der Frage einer Meinung, ergänzte Ampuero nach einem Treffen mit mehreren seiner Vorgänger.

Bolivien hatte in dem jahrzehntelangen Streit im April 2013 den Internationalen Gerichtshof (IGH) in Den Haag angerufen, um Verhandlungen mit Chile über den Grenzverlauf durchzusetzen. In zehn Tagen wird eine Entscheidung des Gerichts erwartet.

Bolivien hatte 1883 seinen Zugang zum Meer verloren, als es nach einem Krieg mit Chile 120'000 Quadratkilometer Land und 400 Kilometer Küste abtreten musste.

La Paz drängt seit Jahren darauf, von Chile wieder einen Zugang zum Meer zu erhalten. Chile beharrt jedoch darauf, dass die Grenzen im Friedensvertrag von 1904 festgelegt worden seien. Nach Ansicht Boliviens ist dieses Abkommen allerdings nicht gültig, da es unter Zwang unterzeichnet wurde. Beide Länder unterhalten seit 1978 keine diplomatischen Beziehungen zueinander.

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