Camp-Hill-Virus: Neue Pandemiegefahr durch Spitzmäuse in den USA?
Forscher entdecken das neuartige Camp-Hill-Virus in Alabama. Experten warnen vor einer möglichen Übertragung auf Menschen. Droht uns eine neue Pandemie?

Das Camp-Hill-Virus, bisher nur bei Fledermäusen nachgewiesen, wurde nun erstmals in Spitzmäusen im Bundesstaat Alabama gefunden. Einige Experten äussern bereits Bedenken.
Das Virus gehört zur Gattung der Henipaviren. Diese Gruppe umfasst auch die gefährlichen Nipah- und Hendra-Viren.

Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO zählen sie zu den grössten Pandemiegefahren.
Die bedrohlichen Gefahren des Camp-Hill-Virus
Die Sterblichkeitsrate bei Henipaviren ist laut «Tagesschau» alarmierend hoch und kann bis zu 70 Prozent betragen.
Eine Infektion hat schwerwiegende Folgen. Mögliche Symptome sind Nieren- und Leberschäden, Hirnschwellungen sowie Entzündungen des Rückenmarks und Gehirns.
Diese Erkenntnisse stammen von verwandten Viren der gleichen Gattung.
Übertragung auf Menschen?
Besonders beunruhigend: Das verwandte Langya-Henipavirus sprang 2018 bereits von Spitzmäusen auf Menschen über.

Damals erkrankten 35 Personen, wie «T-Online» berichtet. David Dyjack, Experte für öffentliche Gesundheit, äussert in der «Daily Mail» seine Besorgnis.
Er sieht im Camp-Hill-Virus eine potenzielle «besondere Bedrohung für die gesamte Menschheit«. Eine Mutation könnte dem Virus ermöglichen, die Artengrenze zu überspringen.
Experten mahnen zur Vorsicht
Bodo Plachter, Virologe an der Uniklinik Mainz, gibt sich gelassener. Laut «Tagesschau» betont er, dass bisher unklar sei, ob das Camp-Hill-Virus Menschen infizieren kann.
Plachter erklärt, dass die Konsequenzen einer möglichen Infektion noch unbekannt sind. Bislang gebe es keine Hinweise auf Infektionen bei Menschen.
Generell könnte das Risiko für Pandemien durch Viren aus dem Tierreich jedoch zunehmen. Umweltzerstörung verändert Ökosysteme und bringt Tiere in Kontakt mit anderen Arten und Menschen.