Zehn Monate lang sass US-Basketballerin Brittney Griner in Russland im Gefängnis. Darüber hat sie nun ein Buch geschrieben – mit erschreckenden Einblicken.
Brittney Griner
Brittney Griner, zweifache olympische Goldmedaillengewinnerin im Basketball, bei der Urteilsverkündung in Moskau. (Archivbild) - Evgenia Novozhenina/Pool Reuters/AP/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • US-Basketballerin Brittney Griner sass zehn Monate lang in Russland in Haft.
  • In einem Buch schreibt sie von unmenschlichen Haftbedingungen und homophoben Wärtern.
  • Im Dezember 2022 kam Griner im Rahmen eines Gefangenenaustauschs frei.
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Unmenschliche Zellen-Bedingungen, Transporte im Stahlkäfig und Fischbrei zu essen: US-Basketballerin Brittney Griner beschreibt die zehn Monate in russischer Haft als Hölle.

Im Februar 2022 war die heute 33-Jährige verhaftet worden, im Dezember kam sie frei. Jetzt hat Griner ein Buch mit dem Titel «Coming Home» veröffentlicht, in dem sie über ihre Zeit im Russenknast schreibt. Am kommenden Dienstag erscheint es.

«In den ersten Wochen wollte ich mir mehr als einmal das Leben nehmen», sagte sie in einem «ABC»-Interview. Der Grund waren menschenunwürdige Haftbedingungen ohne Waschmöglichkeiten und mit ekligem Essen. Die Wärter verhöhnten sie zudem für ihre Homosexualität, die in Russland als Geisteskrankheit gilt. Sie habe sich als «weniger als ein Mensch» gefühlt.

Wegen einer Augenentzündung wurde sie einmal von einem Veterinär behandelt, schreibt Griner. Statt eines Arztes arbeitete dieser im Gefängnis.

Nach Gefangenaustausch kam Brittney Griner frei

Brittney Griner war im Februar 2022 am Moskauer Flughafen verhaftet worden. Die Polizei hatte in ihrem Gepäck Vape-Kartuschen mit Marihuana-Öl gefunden, die in Russland verboten sind.

Brittney Griner
Brittney Griner bei ihrem Comeback. (Archivbild) - keystone

Ein Gericht verurteilte die Sportlerin im August 2022 zu neun Jahren Haft. Ihrer US-Nationalität wegen kam dem Prozess Beobachtern zufolge eine politische Komponente zu. Kurz nach Griners Verhaftung war Russland zudem in die Ukraine einmarschiert.

Nach fünf Monaten Untersuchungshaft und weiteren Monaten im Gefängnis kam Griner im Dezember 2022 bei einem Gefangenaustausch frei. Im vergangenen Frühjahr gab sie ihr sportliches Comeback.

Die Zeit im Gefängnis habe Griners Leben komplett verändert, schreibt sie in ihrem Buch. Im Knast fing sie zu rauchen an, um mit dem Stress fertigzuwerden. Auch las sie die Bibel und fand zum Glauben, der ihr durch die schwere Zeit half.

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