Brasilien will zehn Milliarden Dollar pro Jahr für Klimaschutz

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Brasilien,

Der Umweltminister Brasiliens nennt sein Land «ein Vorbild in Sachen Umweltschutz». Er will in diesem Bereich nun jährlich zehn Milliarden mehr ausgeben.

Ricardo de Aquino Salles
Ricardo Salles ist der Umweltminister Brasiliens. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Brasilien wurde zuletzt wegen seiner Umweltpolitik kritisiert.
  • Der Umweltminister verneint – vielmehr sein man ein «Vorbild für die Welt».
  • Er will in diesem Bereich künftig zehn Milliarden US-Dollar mehr ausgeben.

Kurz vor Beginn der Weltklimakonferenz in Madrid verlangt Brasilien mindestens zehn Milliarden US-Dollar pro Jahr aus der internationalen Klimaschutzfinanzierung.

brasilien
Brasilien wurde 2019 von einer Ölkatastrophe heimgesucht. - Keystone

«Uns stehen mindestens zehn Milliarden pro Jahr zu», sagte der brasilianische Umweltminister Ricardo Salles. Dies in einem am Freitag veröffentlichten Interview der Zeitung «Folha de S.Paulo». «Brasilien ist das Land mit dem grössten tropischen Regenwald der Welt und ein Vorbild für Nachhaltigkeit.»

Brasilien erntet viel Kritik

Zuletzt war die Regierung des rechten Präsidenten Jair Bolsonaro für ihre Umweltpolitik allerdings international in die Kritik geraten. So nahm die Abholzung im Amazonasgebiet im vergangenen Jahr um rund 30 Prozent zu. Und erreichte den höchsten Wert seit 2008.

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Für die Waldbrände wurde Präsident Bolsonaro kritisiert. - Keystone

Zudem hatten die heftigen Waldbrände in der Region zuletzt für Bestürzung besorgt. Bolsonaro sieht den Regenwald vor allem als wirtschaftliches Potenzial und will mehr Flächen für Landwirtschaft, Bergbau und Energiegewinnung erschliessen. Kritiker werfen ihm vor, Holzfäller und Farmer zur Abholzung zu ermutigen.

«Ein Vorbild für die Welt»

«Brasilien ist in Sachen Umweltschutz ein Vorbild für die Welt», sagte Umweltminister Salles hingegen im Interview. «Wir sind ein Land, dass 60 Prozent seiner natürlichen Vegetation erhalten hat. Wir haben 80 Prozent des Amazonasgebiets erhalten.»

Die von Salles geforderten Mittel sollen aus einem von Industriestaaten und Unternehmen finanzierten Klimatopf kommen. Die reichen Länder haben zugesagt. Ab 2020 sollen 100 Milliarden US-Dollar aus öffentlichen und privaten Quellen für den Klimaschutz in Entwicklungsländern zur Verfügung gestellt werden.

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