Bericht: Schwere Sicherheitsversäumnisse vor «Titan»-Unglück
Ein Untersuchungsbericht deckt schwere Versäumnisse im Vorfeld des tödlichen Unglücks des Tauchbootes «Titan» auf.

Der Implosion des Tiefsee-Tauchbootes «Titan» mit fünf Todesopfern gingen einem Untersuchungsbericht zufolge schwerwiegende Versäumnisse der Betreiberfirma voraus. Nach zwei Jahren Ermittlungsarbeit listet die US-Küstenwache in ihrem 335 Seiten langen Bericht acht für das Unglück primär ursächliche Faktoren auf – mit schweren Vorwürfen gegen «Oceangate».
Die Betreiberfirma habe unter anderen im Konstruktions- und Testverfahren des Tauchbootes «grundlegende technische Prinzipien» nicht ausreichend berücksichtigt und Zwischenfälle bei vorherigen Fahrten nicht ausreichend kontrolliert. Design und Konstruktion hätten zu Mängeln in der strukturellen Integrität geführt.
Toxisches Arbeitsumfeld begünstigte Katastrophe
Ausserdem habe ein «toxisches Arbeitsumfeld» in der Firma dazu geführt, dass Sicherheitsbedenken nicht geäussert worden seien. Das Tauchboot war im Juni 2023 verschollen, nachdem es zu einer Erkundungstour des «Titanic»-Wracks aufgebrochen war.
Die US-Küstenwache hatte mithilfe vor allem kanadischer Kräfte rund 700 Kilometer südlich von Neufundland eine grossangelegte Suche gestartet, die Menschen weltweit verfolgten. Tage nach dem Verschwinden entdeckte ein Tauchroboter dann knapp 500 Meter vom «Titanic»-Wrack entfernt die Trümmer des implodierten Bootes.
An Bord der «Titan» waren der französische Wissenschaftler Paul-Henri Nargeolet (77), der britische Abenteurer Hamish Harding (58), der britisch-pakistanische Unternehmensberater Shahzada Dawood (48) und dessen 19-jähriger Sohn Suleman sowie der «Oceangate»-Chef Stockton Rush (61).