Die USA ist möglicherweise gewillt, die Strafverfolgung gegen den Wiki-Leaks-Gründer Julian Assange einzustellen. Anthony Albanese begrüsst die Überlegung.
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Unterstützer des Wiki-Leaks-Gründers Julian Assange demonstrieren. (Archivbild) - keystone

Die australische Regierung hat jüngste Aussagen von US-Präsident Joe Biden zum inhaftierten Wikileaks-Gründer Julian Assange begrüsst. Auf die Frage, ob die USA ein australisches Ersuchen prüfen wollten, die Strafverfolgung gegen Assange einzustellen, hatte Biden am Mittwoch gesagt: «Wir erwägen das.» Der australische Premierminister Anthony Albanese nannte die Äusserung am Donnerstag «ermutigend».

Vorwurf: Leben von Informanten in Gefahr gebracht

Die USA werfen dem Australier Assange vor, zusammen mit der US-Whistleblowerin Chelsea Manning geheimes Material von Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan gestohlen, veröffentlicht und damit das Leben von Informanten in Gefahr gebracht zu haben. Er wurde vor genau fünf Jahren – am 11. April 2019 – festgenommen, zuvor hatte er sieben Jahre lang in der ecuadorianischen Botschaft in London Zuflucht gesucht. Dem 52-Jährigen drohen bei einer Auslieferung an die USA bis zu 175 Jahre Haft.

Albanese: «Preis bereits bezahlt»

Er sei der festen Überzeugung, dass die Inhaftierung Assanges nichts bringe und zu einem Abschluss gebracht werden müsse, betonte Albanese. Diese Position der australischen Regierung habe er auch ganz deutlich gemacht. «Mr. Assange hat bereits einen erheblichen Preis bezahlt – und genug ist genug.»

Albanese hat sich seit seinem Amtsantritt vor zwei Jahren immer wieder für eine Freilassung Assanges eingesetzt. Bei einem Staatsbesuch in den USA hatte er Biden im vergangenen Oktober nach eigenen Angaben direkt auf seine Besorgnis um den Landsmann angesprochen.

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