Ermittler beschweren sich oft über zu gut gesicherte iPhones – sie kommen nicht an die benötigten Daten. Apple will seine Telefone jetzt noch besser schützen.
Apple will seine Smartphones noch sicherer machen. (Symbolbild)
Apple will seine Smartphones noch sicherer machen. (Symbolbild) - pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Datenverbindung über den Anschluss soll bei Nicht-Benutzung deaktiviert sein.
  • Dadurch würde das «Hack»-Zeitfenster über den Anschluss erheblich verkürzt werden.

Apple will das Knacken seiner iPhones noch weiter erschweren und riskiert damit eine neue Konfrontation mit Sicherheitsbehörden. Der Konzern entwickelte eine Funktion, bei der sich der «Lightning»-Anschluss des Geräts eine Stunde nach der letzten Benutzung für Datenverbindungen deaktiviert. Die Akkus können dabei weiterhin über den Anschluss geladen werden, wie das Unternehmen am Donnerstag erklärte.

«Hack»-Zeit über Anschluss drastisch verkürzt

Die iPhones sind grundsätzlich verschlüsselt und lassen sich nur per Eingabe eines Passcodes sowie mit Fingerabdruck oder Gesichts-Scan des Nutzers entsperren. Zugleich gibt es aktuell mindestens zwei Anbieter, die eine öffentlich, nicht näher bekannte Schwachstelle ausnutzen, um die Telefone über eine Kabelverbindung zum «Lightning»-Anschluss zu entsperren. Mit der Deaktivierung der Buchse würde Apple den Zeitraum, in dem das überhaupt möglich ist, drastisch verkürzen.

Apple betonte, dem Konzern gehe es darum, seine Geräte besser gegen Angriffe von Hackern und Identitätsdieben sowie gegen das Abgreifen persönlicher Daten zu schützen. «Wir haben den grössten Respekt vor Sicherheitsbehörden und entwickeln unsere Sicherheitsverbesserungen nicht, um ihre Arbeit zu erschweren.

Auf Entsperren eines iPhones verklagt

Sicherheitsbehörden kritisieren schon länger die Verschlüsselung von iPhones und Android-Smartphones, weil sie die Geräte für sie unzugänglich mache und Ermittlungen behindere. Anfang 2016 wurde Apple vom US-Justizministerium verklagt, mit der Forderung, das Entsperren des iPhones eines toten Attentäters zu ermöglichen. Der Konzern weigerte sich mit der Warnung, eine solche Software zu schreiben, würde die Sicherheit für alle verschlechtern. Am Ende zogen die US-Behörden ihre Klage zurück, nachdem sie nach eigenen Angaben mit Hilfe eines externen Dienstleisters an die Daten im iPhone kamen.

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