Im US-Bundesstaat Virginia ist am Freitag ein Mann Amok gelaufen. Dabei hat er zwölf Menschen erschossen. Polizisten töteten ihn nach einem Schusswechsel.
Polizeisperre nahe dem Tatort in Virginia Beach
Polizeisperre nahe dem Tatort in Virginia Beach - @SouthsideDaily/AFP
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • In Virginia (USA) hat ein Mann ein Bürogebäude gestürmt und zwölf Menschen erschossen.
  • Herbeigeeilte Polizisten töteten den Amokläufer danach.

Ein Mann hat im US-Bundesstaat Virginia ein Bürogebäude gestürmt und zwölf Menschen erschossen. Vier Menschen wurden verletzt, als der Täter am Freitag in der Stadtverwaltung im Küstenort Virginia Beach das Feuer eröffnete, wie die Polizei mitteilte.

Der Angreifer, ein langjähriger städtischer Angestellter, sei bei einem Feuergefecht mit den alarmierten Polizisten erschossen worden. Die Tat, deren Hintergründe noch ungeklärt sind, löste landesweit Entsetzen aus.

Der Mann habe vor dem Verwaltungskomplex einen Autofahrer erschossen, sagte Polizeichef James Cervera. Beim Betreten des Gebäudes habe er dann «sofort und wahllos auf seine Opfer geschossen». Anschliessend lieferte sich der Täter demnach einen langen Schusswechsel mit den herbeigeeilten Polizisten, die ihn schliesslich töteten.

Unter den Verletzten sei auch ein Polizist, der durch seine kugelsichere Weste gerettet worden sei, sagte Cervera. Die Hintergründe der Tat seien noch unklar: «Zurzeit gibt es noch mehr Fragen als Antworten.»

Die tödliche Attacke in der rund 320 südöstlich der Hauptstadt Washington gelegenen Stadt löste landesweit Bestürzung aus. Virginias Gouverneur Ralph Northam bezeichnete die Tat als «entsetzlich». Er sprach den Hinterbliebenen sein Mitgefühl aus.

Bereits der 150. Fall von Waffengewalt in diesem Jahr

Der Angriff dürfte die Diskussion um die laxen Waffengesetze in den USA wieder anheizen. «Eine weitere schreckliche Schiesserei schockiert die Nation», twitterte der demokratische Präsidentschaftsbewerber Pete Buttigieg. Es sei Zeit zum Handeln.

Polizeichef James Cervera informiert über den Amoklauf. - keystone

Der Senator Bernie Sanders, der sich ebenfalls um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten bewirbt, kritisierte den Einfluss der US-Waffenlobby NRA auf die Politik. Der Kongress dürfe sich nicht länger die Gesetze von der NRA diktieren lassen. «Diese widerliche Waffengewalt muss aufhören.»

Das Weisse Haus teilte mit, US-Präsident Donald Trump sei von seinen Mitarbeitern über die Gewalttat informiert worden und beobachte die Lage.

In den USA, wo das Recht auf privaten Waffenbesitz in der Verfassung verankert ist, gibt es immer wieder tödliche Schiessereien. Nach Angaben der Organisation Gun Violence Archive war der Angriff in Virginia Beach bereits der 150. Fall von Waffengewalt in diesem Jahr, bei dem vier oder mehr Menschen angeschossen oder getötet wurden.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Donald TrumpFeuer