43 Länder haben Chinas Menschenrechtsverletzungen an den Uiguren verurteilt. Peking soll jetzt einzelnen Ländern mit Konsequenzen drohen.
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Eine mutmassliche Einrichtung zur Umerziehung in Xinjiang. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Menschenrechtsverletzung Chinas an Uiguren wird von vielen Ländern verurteilt.
  • Über 40 Nationen haben eine gemeinsame Erklärung abgegeben.
  • Sie fordern den ungehinderten Zugang zu den betroffenen Gebieten.

Mehr als 40 Nationen haben Menschenrechtsverletzungen Chinas unter anderem an den Uiguren in der Region Xinjiang verurteilt. Peking soll Beobachtern der Vereinten Nationen ungehinderten Zugang zu den betroffenen Gebieten gewähren, fordern sie in der Stellungnahme.

«Es gibt allgemeine und systematische Menschenrechtsverletzungen, Folter, Zwangssterilisation, sexuelle Gewalt.» Dies hiess es in einer gemeinsamen Erklärung, die am Donnerstag vom französischen UN-Botschafter Nicolas De Rivière verlesen wurde.

Peking müsse Beobachtern der Vereinten Nationen ungehinderten Zugang zu den betroffenen Gebieten gewähren. Die Stellungnahme wurde am Donnerstag von 43 Ländern in einem Menschenrechtsausschuss der UN-Vollversammlung unterstützt.

In Xinjiang sind nach Schätzungen von Menschenrechtlern etwa eine Million Angehörige muslimischer Minderheiten inhaftiert.

China wirft Uiguren Separatismus und Terrorismus vor

Die Regierung in Peking wirft uigurischen Gruppen Separatismus und Terrorismus vor. Kritiker sprechen von Umerziehungslagern, in denen Uiguren mit teils brutalen Mitteln auf die Linie der kommunistischen Partei gebracht werden sollen. Peking nennt sie Berufsbildungseinrichtungen, die von den Insassen freiwillig besucht würden.

Uiguren Protest
Peking betrachtet viele Uiguren als Extremisten. Nach offiziell unbestätigten Berichten sollen bis zu eine Million Angehörige des muslimischen Turkvolkes in Umerziehungslagern einsitzen. - dpa

Neben europäischer Staaten gehören auch die USA, Kanada, Japan, die Türkei, Liberia und Eswatini zu den Unterzeichnern der Erklärung. Diplomatenangaben zufolge hatte China zuvor immensen Druck auf einzelne Staaten ausgeübt, sich nicht anzuschliessen. Unter anderem sei ärmeren Ländern, die durch eine UN-Mission unterstützt werden, mit Konsequenzen bezüglich des Engagements gedroht worden.

Erst vergangene Woche war die UN-Mission im Karibikstaat Haiti nach schwierigen Verhandlungen verlängert worden. China deutete zunächst angedeutet, ein Veto einlegen zu wollen. Anders als bei einer ähnlichen Erklärung im vergangenen Jahr mit 39 Unterzeichnern unterstützte Haiti das Dokument vom Donnerstag nicht.

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