Seit Mitte Februar können sich junge Ausländerinnen und Ausländer der dritten Generation in der Schweiz einfacher einbürgern lassen. Aber nur wenige tun es.
Das erleichterte Einbürgerungsverfahren hat die Zahl der Einbürgerungen nicht erhöht.
Das erleichterte Einbürgerungsverfahren hat die Zahl der Einbürgerungen nicht erhöht. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Für Ausländerinnen und Ausländer der dritten Generation gilt eine einfachere Einbürgerung.
  • Das Angebot stösst bislang auf geringes Interesse.
  • Die zu erfüllenden Kriterien betreffen nicht nur die Kinder, sondern auch deren Eltern.

Bis Ende Juni haben sich 482 Ausländerinnen und Ausländer der dritten Generation für eine erleichterte Einbürgerung entschieden, teilte das SEM am Sonntag auf Anfrage von Keystone-SDA mit. Es bestätigte damit Berichte von «SonntagsZeitung», «Ostschweiz am Sonntag» und «Zentralschweiz am Sonntag».

337 Verfahren sind derzeit noch pendent. Junge Italienerinnen und Italiener haben die erleichterte Einbürgerung laut SEM bislang am meisten genutzt (255). Darauf folgen Personen mit türkischer (65) und kosovarischer (38) Abstammung. Auf den weiteren Plätzen folgen Spanien (30), Mazedonien (17) und Portugal (17).

In der Schweiz geboren

Nach Angaben des Bundes erfüllen rund 25'000 Kinder und junge Erwachsene die Kriterien für eine erleichterte Einbürgerung. In Frage kommt dieses Verfahren nur für Personen, die in der Schweiz geboren worden sind, in der Schweiz mindestens fünf Jahre lang die Schule besucht haben und eine Niederlassungsbewilligung C besitzen.

Voraussetzung ist auch, dass die Einbürgerungswilligen gut integriert sind. Sie müssen zudem mit amtlichen Dokumenten glaubhaft machen, dass mindestens ein Grosselternteil ein Aufenthaltsrecht in der Schweiz besass.

Als weitere Voraussetzung gilt, dass ein Elternteil eine Niederlassungsbewilligung erworben, sich mindestens zehn Jahre in der Schweiz aufgehalten und hier mindestens fünf Jahre die Schule besucht hat.

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