Die SBB geben den Schutz von Fussball-Fanzügen auf. Personalvertretungen warnen vor einem enormen Sicherheitsrisiko.
Bahnpolizisten warten vor einem Extrazug.
Bahnpolizisten warten vor einem Extrazug. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die SBB geben den Schutz von Fan-Zügen auf.
  • Personalvertreter warnen vor einer gefährlichen Entwicklung.

Die Polizisten der Bahn ziehen sich aus den SBB-Extrazügen für Fussballfans zurück. Zurzeit werden nur noch Extrazüge für Fans des FC Zürich und des FC St. Gallen von der SBB-Transportpolizei (TPO) begleitet. In allen anderen fahren lediglich der Lokführer und Kondukteure sowie Betreuer der Fanclubs mit.

Die SBB erklärt, sie wolle damit Kosten sparen und den Personalaufwand tief halten, wie der «Tages Anzeiger» berichtet. Gemäss Insidern der TPO sollen sich aber zu wenig Freiwillige für diesen Dienst gemeldet haben. Da die Schichten lang seien und Gefahren bergen würden. Ausserdem fehle es an der Ausrüstung, um aggressive Fans in Schach zu halten.

Personalvertretungen warnen

Gar keine Freude daran haben die Personalvertretungen von Polizei und des Service public. Sie halten den Rückzug aus den Fan-Zügen für eine gefährliche Entwicklung: Die Züge würden so zu rechtsfreiem Raum und Kondukteure, Lokführer und friedliche Fans seien nicht geschützt.

Im Mai ereignete sich der letzte Zwischenfall, als GC-Fans im Extrazug aus Lausanne Zugpersonal und Transportpolizei angriffen. Und es dürfte nicht der allerletzte gewesen sein: Die Statistik der Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren weist für 2017 in Fan-Zügen doppelt so viele Hooliganismus-Vorfälle wie für 2012 aus.

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