Grasshopper-Fans haben am Wochenende das Zugpersonal der SBB angegriffen und in die Flucht getrieben. Jetzt weigern sich die Lokführer, die Fanzüge zu fahren.
Jede Art von Vandalismus wird von der SBB zur Anzeige gebracht.
Jede Art von Vandalismus wird von der SBB zur Anzeige gebracht. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • GC-Fans haben am Samstag das SBB Personal in einem Extrazug angegriffen.
  • SBB-Angestellte weigern sich nun, weitere Fanzüge zu betreuen.
  • Ihre Sicherheit könne nicht mehr gewährleistet werden, erklärt eine Lokführerin.

Nach dem Spiel zwischen GC und Lausanne am Samstag kam es im Extrazug der Zürcher zu Ausschreitungen. So heftig, dass das SBB-Personal aus dem Zug flüchten musste. Zehn gewaltbereite Männer versuchten laut dem «Tagesanzeiger», SBB-Mitarbeiter anzugreifen, diese zogen schliesslich die Notbremse und flüchteten aus dem Zug. Die SBB sprachen von einer «nie dagewesenen Gewaltbereitschaft gegen Personal».

Andreas Menet, Präsident des Zugpersonals in der Eisenbahn-Gewerkschaft SEV, ist schockiert. «Wir haben genug. So wie es jetzt läuft, fahren wir keine Extrazüge mehr», sagt er gegenüber «20 Minuten». So schlimm sei es noch nie gewesen. «Ich habe mehrere Rückmeldungen von schockierten Zugbegleitern erhalten.»

Unter den Mitarbeitern geht nun die Angst um. «Ich weigere mich ab sofort, jegliche Fanextrazüge zu fahren», schreibt ein Lokführer laut der Zeitung in einem Bahnforum. «Meine Sicherheit kann nicht gewährleistet werden.»

Fans dachten, SBB-Personal hätte sie bestohlen

Die GC-Fangruppierung Sektor IV bedauert den Vorfall derweil. «Als Konsequenz und als Zeichen gegenüber dem betroffenen Bahnpersonal verzichten wir auf die kommenden Extrazugfahrten nach Thun und Luzern», schrieb sie in einer Mitteilung.

Derweil kritisiert die Gruppierung die Staatsanwaltschaft Basel-Stadt. Diese hatte am 18. April eine Durchsuchung des Extrazugs angeordnet, während die Fans das Spiel verfolgten. Dabei wurden Gegenstände beschlagnahmt.

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