Äthiopien will den Jahrzehnte dauernden Konflikt mit Eritrea beilegen. Das schürt auch in der Schweiz Hoffnungen.
Können wir bald alle Eritreer zurückschicken? - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Äthiopien will den Grenzkonflikt mit Eritrea beilegen.
  • Stabilere Verhältnisse hätten auch Folgen für die Schweiz, wohin viele Eritreer flüchten.
  • Schweizer Parlamentarier mit Eritrea-Erfahrung schätzen für Nau die Aussichten ein.

Frieden zu schliessen ist natürlich immer gut. Wenn Äthiopien und Eritrea ihren Grenzkonflikt beilegen wollen, verbinden sich damit aber weitere, auch Schweizer, Hoffnungen. Das diktatorische Regime im isolierten Eritrea könnte ins Wanken geraten – und damit der Flüchtlingsstrom in die Schweiz zumindest kleiner werden.

Gerade noch haben eritreische Flüchtlinge auf dem Bundesplatz auf die sich verschlechternde Situation in ihrem Heimatland aufmerksam gemacht. Verschiedene Schweizer Parlamentarier haben sich bereits vor Ort selbst ein Bild gemacht, mangels offizieller Informationen. Denn die Schweiz verfügt in Eritrea nicht einmal über eine Botschaft. Nau hat mit zwei dieser Eritrea-Kenner über die sich ändernde Situation geredet.

Interview mit SP-Nationalrätin Yvonne Feri. - Nau

Nur ein Puzzleteil – aber ein elementares

Sowohl SP-Nationalrätin Yvonne Feri wie auch FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen sagen: Selbst wenn der Konflikt beigelegt wird, ändert vorerst noch nicht viel. Aber dieser Schritt wäre ein wichtiges Puzzleteil hin zu einer besseren Situation.

Konkrete Resultate abwarten

Die Hoffnung darauf, dass bald weniger oder gar keine Eritreer mehr das Land verlassen – oder gar aus der Schweiz zurückkehren – die darf man zwar haben. Das eritreische Regime würde aber an Macht verlieren, wenn das Kriegsszenario nicht mehr zur Einschüchterung der Bevölkerung herhalten kann. Von Diktator Isayas Afewerki habe sie denn auch noch keine Signale gesehen, was er von den Friedensbemühungen halte, sagt Yvonne Feri. Das könne aber auch ein gutes Zeichen sein.

Interview mit FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen. - Nau

Christian Wasserfallen hält es immerhin für möglich, dass der Druck aus der Bevölkerung einiges in Bewegung setzen könnte. Die einzige, regierungsgesteuerte Zeitung werde kaum noch ernst genommen. Mit einer militärischen Entspannung «wäre ständige Marschbereitschaft nicht mehr zu rechtfertigen.» Und damit auch der Militärdienst – der Hauptfluchtgrund der Eritreer in der Schweiz.

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