Der katholische Pfarrer von Küssnacht SZ hat hohe Spielschulden. Jetzt ist klar: Diese sind mit über einer Million noch viel höher als gedacht.
Mittlerweile ist der Pfarrer nicht mehr im Dienst.
Mittlerweile ist der Pfarrer nicht mehr im Dienst. - Zvg
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schulden des Küssnachter Pfarrer haben weit grössere Ausmasse als erwartet.
  • Sie belaufen sich auf über eine Million Franken.
  • Dennoch sind die Küssnachterinnen und Küssnachter dem Katholiken wohl gesonnen.

Mitte Juni stellte sich heraus, dass der katholische Pfarrer der Gemeinde Küssnacht SZ nach über zwei Jahrzehnten sein Amt niederlegen muss. Grund dafür waren seine immensen Spielschulden.

Pfarrer Werner Fleischmann hatte einen Schuldenberg von mehreren hunderttausend Franken angehäuft, hiess es. Einige Wochen nach dem Bekanntwerden meldeten sich immer mehr Gläubiger. Am vergangenen Freitag erhielten sie nun gemäss dem «Boten der Urschweiz» einen Brief von Fleischmanns Rechtsanwalt. Der Inhalt: Die Schulden sind sehr viel höher als erwartet, man geht jetzt bereits von weit über einer Million Franken aus.

Schon länger mit der Sache abgeschlossen

Gegenüber dem «Boten der Urschweiz» erzählt eine Küssnachterin: «Ich habe Werner Fleischmann 47'000 Franken gegeben.» Er habe sie erstmals im Jahr 2011 um Geld gebeten. «Ich erhielt von ihm mehrere hand­geschriebene Briefe. Manchmal konnte man seine Unterschrift kaum lesen. Er informierte mich schon damals über seine Spielsucht», so die ältere Dame. Sie habe aber schon länger mit der Sache abgeschlossen und wolle diesen Teil ihrer Ersparnisse nicht zurückfordern.

Das ist nicht sehr verwunderlich, da der in Ungnade gefallene Pfarrer in seiner Gemeinde nach wie vor starke Unterstützung erfährt. Seine «Schäfchen» sammeln sogar auf Geld für die Tilgung seiner Schulden. Bis jetzt kamen knapp 15'000 Franken an Spenden zusammen.

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