Axel Steier, Vorsitzende des Dresdner Seenotrettungsvereins Mission Lifeline, wirft den Mittelmeerstaaten bewusste Behinderung der Seenotrettung vor.
Das Schiff der Mission Lifeline in einem Mittelmeerhafen.
Das Schiff der Mission Lifeline in einem Mittelmeerhafen. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mission Lifeline wirft den Mittelmeerstaaten Behinderung der Seenotrettung vor.
  • Man liesse die Menschen lieber sterben, sagt der Vorsitzende der Lifeline.

Der Vorsitzende des Dresdner Seenotrettungsvereins Mission Lifeline, Axel Steier, hat Mittelmeerstaaten vorgeworfen, die Rettung von Flüchtlingen durch private Hilfsorganisationen bewusst zu behindern. «Schon seit unserem ersten Einsatz gibt es Anzeichen, dass das was wir tun, nicht gewollt ist», sagte Steier der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (Freitagausgabe). Vorwürfe gegen seine Organisation wies er erneut zurück

Vielfach seien die Helfer bei Seenot gar nicht mehr gerufen worden, warf Steier den zuständigen Behörden vor, also besonders Italien und Malta. «Das heisst im Klartext, die Leute lieber sterben zu lassen.» Der Vereinsvorsitzende wies darauf hin, dass seine Organisation mit ihrem derzeit auf Malta festgesetzten Rettungsschiff «Lifeline» bisher 1019 Menschen gerettet habe. Davon hätten etwa 70 Prozent Asyl erhalten.

Zu maltesischen Vorwürfen, die «Lifeline» sei nicht ordnungsgemäss registriert gewesen, sagte Steier, die Papiere des Schiffs seien zuvor mehrfach kontrolliert und nie beanstandet worden. «Jede Menge Yachten sind international mit den gleichen Papieren unterwegs, deshalb halten wir die Vorwürfe für an den Haaren herbeigezogen.» Nun lägen fast alle Rettungsschiffe fest, doch «es fahren genauso viele Schlauchboote mit Flüchtlingen aufs Meer».

Der Kapitän der «Lifeline», Claus Peter Reisch, steht derzeit in Malta vor Gericht. Neben der Registrierung des Schiffes geht es auch um den Vorwurf, er habe sich Anweisungen der Behörden widersetzt. Reisch weist auch diese Vorwürfe zurück.

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