Italien hat für eine Übergangsphase zugesagt, von Schiffen der EU-Marinemission «Sophia» aus dem Meer gerettete Flüchtlinge weiter aufzunehmen.
Die Aussenminister Italiens, Enzo Moavero Milanesi (l.) und Deutschlands, Heiko Maas (r.) trafen sich am Montag, um über die Neuausrichtung der EU-Rettungsmission zu sprechen.
Die Aussenminister Italiens, Enzo Moavero Milanesi (l.) und Deutschlands, Heiko Maas (r.) trafen sich am Montag, um über die Neuausrichtung der EU-Rettungsmission zu sprechen. - epa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Deutschlands und Italiens Aussenminister berieten über die Flüchtlingskrise.
  • Enzo Moavero Milanesi erklärt, Italien werde auch weiter Flüchtlinge aufnehmen – vorerst.

Die Übergangsphase, in der Italien weiter Flüchtlinge von Schiffen der EU-Marinemission «Sophia» aufnehme, gelte bis zu der von der EU angestrebten Neuausrichtung des Einsatzes, die innerhalb der kommenden fünf Wochen erfolgen soll, sagte der italienische Aussenminister Enzo Moavero Milanesi am Montag nach einem Treffen mit Bundesaussenminister Heiko Maas in Berlin.

Die italienische Regierung hatte zuletzt gedroht, keine Migranten mehr aufzunehmen, die im Zuge des Einsatzes gegen Schleuserkriminalität aus dem Mittelmeer gerettet werden. Um zu verhindern, dass EU-Schiffe Migranten an Bord nehmen, die dann nirgendwo an Land gehen können, hatte der zuständige Einsatzführer Enrico Credendino in der vergangenen Woche angeordnet, dass sich alle an der Operation beteiligten Schiffe bis zu diesem Montag aus dem Einsatzgebiet zurückziehen und in Häfen einlaufen sollen.

Die anderen EU-Staaten sagten Italien daraufhin nach Krisengesprächen zu, in den nächsten fünf Wochen eine neue Strategie zum Umgang mit bei dem Einsatz geretteten Migranten zu vereinbaren. An dem Einsatz ist auch die Bundeswehr beteiligt. Das deutsche Schiff «Mosel» stach am Montag nach einem längeren Aufenthalt in einem Hafen der griechischen Insel Kreta wieder in See.

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