An Bord eines Flüchtlingsbootes kam zu dramatischen Szenen. Wie IOM am Montag berichtet, seien mehrere Migranten kurz vor der Rettung im Wasser ertrunken.
Migranten gehen im italienischen Pozzallo von Bord eines Flüchtlingsschiffes.
Migranten gehen im italienischen Pozzallo von Bord eines Flüchtlingsschiffes. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Vor der Rettung eines Flüchtlingsschiffes kam es an Bord zu dramatischen Szenen.
  • Die Internationale Organisation für Migration berichtet von vier Toten.

Vor der Rettung von rund 450 Migranten im Mittelmeer haben sich nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) dramatische Szenen an Bord abgespielt. Etwa 30 Migranten seien von dem Fischerboot, mit dem sie unterwegs waren, ins Wasser gesprungen, als sie in der Ferne ein Schiff gesehen hätten, schrieb IOM-Sprecher Flavio Di Giacomo am Montag auf Twitter. Er berief sich dabei auf Augenzeugenberichte.

Bei dem Versuch, das Schiff in der Ferne zu erreichen, seien vier Bootsflüchtlinge ertrunken. Bei den Toten handele es sich um drei Männer und einen Minderjährigen, sagte Di Giacomo auf Anfrage. Der Grossteil der Migranten habe es zurück an Bord geschafft. Auf dem Holzboot hätten die Migranten zu diesem Zeitpunkt weder Essen noch Trinken gehabt.

Italien lässt Flüchtlingsboot anlegen

Di Giacomo zufolge sind die insgesamt 447 Migranten, die am Montagmorgen Pozzallo in Sizilien an Land gehen konnten, gesundheitlich sehr angeschlagen. Sie seien vergangenen Mittwoch mit dem Boot aus Zuwara in Libyen losgefahren, zuvor seien sie in inoffiziellen Lagern in dem Bürgerkriegsland gefangen gehalten worden. Viele seien unterernährt und litten an Krätze. Dass sie tagelang auf Rettung hätten warten müssen, habe ihr Leiden noch vergrössert, sagte Di Giacomo.

Um die Bootsflüchtlinge war am Freitag ein Streit zwischen Malta und Italien entbrannt – keines der Länder wollte das Boot in einen Hafen einfahren lassen. Am Samstag ordnete Italien die Rettung der Migranten an.

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