Zeit zur Umordnung im Südsudan. Nur einfach ist das nicht. Bei den Rebellen herrscht Uneinigkeit über die weitere Vorgehensweise.
Der südsudanesische Präsident Salva Kiir bei einer Rede.
Der südsudanesische Präsident Salva Kiir bei einer Rede. - Twitter/AfricanPress
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Konfliktparteien unterzeichneten vor kurzem ein Friedensabkommen.
  • Rebellenchef Riek Machar verschränkt davor jedoch die Arme.

Südsudans Rebellenchef Riek Machar hat die Unterzeichnung eines umfassenden Friedensabkommens zwischen den Konfliktparteien in dem Land verweigert. Die südsudanesischen Oppositionsgruppen einschliesslich Machars SPLM-IO hätten ihre Unterschrift unter das Dokument abgelehnt, sagte der sudanesische Aussenminister Al-Dierdiry Ahmed am Dienstag. Unter den Rebellengruppen gebe es Meinungsverschiedenheiten über die Ausarbeitung einer neuen Verfassung, die Funktion einer geplanten Übergangsregierung und die Zahl der Bundesstaaten des Landes.

Die Konfliktparteien hatten in den vergangenen Wochen mehrere Abkommen unterzeichnet, darunter eine dauerhafte Waffenruhe und eine Einigung über die künftige Machtverteilung. Ein endgültiger Friedensvertrag stand aber noch aus. Dieser sollte eigentlich am Dienstag in Khartum vorläufig unterzeichnet werden, die Rebellen liessen die Zeremonie jedoch platzen. Sudans Aussenminister Ahmed sprach von einem Rückschlag: «Südsudan wird keinen Frieden finden, bis diese Gruppen unterzeichnen.»

Streit um die Machtverteilung

Der Südsudan hatte im Sommer 2011 seine Unabhängigkeit vom Sudan erklärt. Im Dezember 2013 begannen bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen Anhängern von Präsident Salva Kiir und seinem Stellvertreter Riek Machar. Seitdem wurden zehntausende Menschen getötet und vier Millionen Menschen in die Flucht getrieben. Die Ölproduktion des armen Landes sank um fast zwei Drittel.

Die Konfliktparteien handelten in den vergangenen Jahren mehrere Friedensabkommen aus, die jedoch alle gebrochen wurden.

Ad
Ad