So kann Putzen glücklich machen
Fegen, Feudeln, Wienern – wenn dann alles strahlt, hat das einer Umfrage zufolge für viele auch mental einen positiven Effekt. Den, so sagt eine Expertin, kann man sogar schon beim Putzen haben.

Putzen gilt für viele als lästige Pflicht, kann aber auch ein Weg zu mehr Wohlbefinden sein. Besonders in Deutschland wirkt Saubermachen nicht nur gegen Staub, sondern auch gegen Stress: 80 Prozent fühlen sich in einem sauberen Zuhause ausgeglichener und klarer im Kopf, 73 Prozent sogar motivierter und energiegeladener, so eine aktuelle Umfrage im Auftrag des Unternehmens Kärcher, für die 10'000 Menschen in zehn Ländern befragt wurden.
Und auch das Putzen selbst kann schon ein Stresskiller sein – wenn die Einstellung passt, erklärt die österreichische Psychologin Brigitte Bösenkopf: Wer das Saubermachen als eine Art Verwöhnprogramm fürs eigene Zuhause sieht, sendet eine andere Botschaft ans Gehirn: Wir müssen nicht, wir möchten. Stressabbauende Effekte können so leichter eintreten. «Putzen führt nicht selten zu einem meditativen Zustand: Wir sind mit unseren Gedanken in der Tätigkeit drin und nicht woanders.»
Kleinere Einheiten erhalten den Effekt
Laut Studie ist für 83 Prozent der Deutschen das gute Gefühl, etwas geschafft zu haben, die grösste Belohnung beim Putzen. Das Abschliessen von Aufgaben, wie das Saubermachen eines unordentlichen Raums, kann ein Gefühl der Erfüllung und Zufriedenheit vermitteln, zumal, wenn es eine Routine ist: «Neurobiologen haben festgestellt, dass unser Gehirn Belohnungsstoffe ausschüttet, wenn eine Tätigkeit regelmässig ausgeführt wird», so Bösenkopf. Putzen gehört dazu.
45 Prozent der Befragten nehmen sich pro Woche rund einer Stunde Zeit zum Putzen. Brigitte Bösenkopf empfiehlt, den Putz nicht auf einen grossen Wochenendblock zu schieben, sondern auf zwei kleinere Einheiten unter der Woche zu verteilen: «So erlebt man öfter kurzfristig das Gefühl, eine Leistung erbracht zu haben.»
Überhaupt geht es beim Putzen offenbar stressfrei und harmonisch zu: Nur fünf Prozent der in Deutschland Befragten gaben an, dass das Thema regelmässig zu Konflikten in der Partnerschaft führt.