Menschenfresser jagen eine Gruppe von Sportlerinnen. Auf Netflix versucht die Komödie «Girls with Balls» mit infantilem Humor zu amüsieren.
Netflix «Girls with Balls»
Die «Girls with Balls» wissen sich zu verteidigen. - Netflix
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Auf Netflix ist mit «Girls with Balls» eine Mischung aus Humor und Horror zu sehen.
  • Einige Volleyballerinnen schlagen sich mit mordlüsternen Kannibalen herum.
  • Viel mehr als nett inszenierte Effekte hat die kurze Komödie kaum zu bieten.

Die Spielerinnen der Volleyballmannschaft «Falcons» halten zusammen. Auf dem Weg zu einem Turnier landen sie gemeinsam mit ihrem Coach im Wald. Die einzigen Menschen weit und breit stellen sich als schweigsame Psychopathen heraus, welche Jagd auf die Mädchen machen.

So dürftig wie die Handlung des Films fällt auch dessen Qualität aus. Anstelle einer interessanten Geschichte reiht der Regisseur Olivier Afonso viele vulgäre Witze aneinander.

Horrorszenarien mit Humor

Das erinnert an den Stil von Eli Roth, insbesondere die umstrittenen «Hostel» sowie «The Green Inferno». Ähnlich wie der amerikanische Berufskollege Roth verfrachtet Afonso seine jungen Figuren in eine fremde Umgebung.

Dort werden die Protagonisten mit seltsamen Gestalten konfrontiert. Statt reinen Horror setzen beide auf vulgären Humor.

Die Gewalt inszenieren sie mit sichtlichem Enthusiasmus. Bei Roth funktioniert dieser Aspekt aber zumindest einen Zacken besser als beim Franzosen.

Netflix statt Videothek

Wie es der zweideutige Titel vorwegnimmt, dreht sich «Girls with Balls» oftmals um den unteren Körperbereich. Es gibt slapstickmässig viel auf die Nuss. Besonders lustig ist diese plumpe Art des Amüsements allerdings nicht. Früher wäre ein solcher Film statt auf Netflix direkt in die Videothek gewandert.

Netflix «Girls with Balls»
Die «Falcons» treffen auf sonderbare Gestalten. Netflix spricht vor allem ein Trash-freudiges Publikum an. - IMDb

Afonso hat vor dem Dreh seines ersten Spielfilms ausgiebig als Make-Up-Spezialist in der Branche gearbeitet. Diese Erfahrungen setzt er mithilfe der Mitarbeiter vom «CLSFX Atelier» in handgemachte Gewalteffekte um. Trotz der komödiantischen Anleihen ist «Girls with Balls» deshalb kein Film für alle Altersklassen.

Als Inspiration hat Afonso im Gespräch mit dem «Horror Channel» die frühen Werke von Sam Raimi sowie Peter Jackson genannt. An deren humorvolle Splatter-Referenzwerke wie «Tanz der Teufel II» oder «Braindead» kommt diese französisch-belgische Variante nicht heran.

Fazit

Netflix bietet in «Girls with Balls» ein paar ordentlich handgemachte Gewaltspitzen, die den etwas derber veranlagten Zuschauer ansprechen. Mit einer Laufzeit von knapp 77 Minuten ist die Schlachtplatte zudem angenehm kurz gehalten.

Das sind fast alle positiven Aspekte des plumpen Mischwerks aus Komödie, Horror und Splatter. Zieht man den Bonus-Faktor der handgemachten Effekte ab, bleibt eine Anarcho-Komödie mit blassen Figuren übrig.

★★☆☆☆

«Girls with Balls» ist seit dem 26. Juli 2019 abrufbar.
Ad
Ad