Die Feierlichkeiten zum 31. Oktober haben den Sprung von Irland über die USA bis in die Schweiz geschafft. Folgende Filmtipps passen zu Halloween.
Halloween III
«Halloween III» ist einer von insgesamt fünf Empfehlungen für den Filmabend. - IMDb
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Das Wichtigste in Kürze

  • Happy Halloween!
  • Neben Süssigkeiten und Verkleidungen sorgen Horrorfilme für eine gewisse Atmosphäre.
  • Die folgenden fünf Tipps bringen passende Stimmung in die Bude.

Am 31. Oktober ist «All Hallows' Eve» (der Abend vor Allerheiligen). Was einst aus Irland nach Amerika importiert wurde, hat mittlerweile auch den Weg in die Schweiz gefunden. Sei es in Form von Verkleidungen oder thematisch angepassten Feierlichkeiten, Halloween kann auf verschiedenste Arten zelebriert werden.

Wer vom ganzen Rummel nichts wissen will, findet nachfolgend ein paar Empfehlungen für einen unheimlichen Filmabend.

«The Exorcist III» (1990)

In der amerikanischen Stadt Georgetown sorgt der sogenannte «Gemini-Killer» (Brad Dourif) für Aufruhr. Dieser wurde jedoch vermeintlich vor einigen Jahren zur Strecke gebracht.

Der Polizist Bill Kinderman (George C. Scott) entdeckt in einer Anstalt den Patienten X, welcher dem toten Pater Damien Karras (Jason Miller) ähnelt. Dieser ist von der Seele des «Gemini-Killers» besessen und augenscheinlich für die Morde verantwortlich.

«The Exorcist» aus dem Jahre 1973 gehört unbestritten zu den wichtigsten Vertretern des Horrorkinos. Die Fortsetzungen hingegen fallen qualitativ deutlich ab. «The Exorcist III» von William Peter Blatty ist trotz erheblicher Produktionsschwierigkeiten eine löbliche Ausnahme.

Die Handlung schreitet gemächlich voran. Das düstere Geschehen wird vereinzelt durch sarkastische Wortwechsel aufgelockert. Scott spielt hervorragend einen älteren Polizisten, welcher sich ein Duell mit dem von Dourif diabolisch verkörperten Mörder liefert. Der Film ist nicht auf billige Schockmomente aus, sondern bietet eine spannende Mischung aus Polizeiermittlung sowie psychologisch geprägtem Grusel.

«The Exorcist III» gehört zu den unterschätzten Fortsetzungen.

«Halloween III» (1982)

Der Arzt Daniel (Tom Atkins) ist nach dem plötzlichen Tod eines Patienten einer üblen Machenschaft auf der Spur. Die Verantwortlichen hinter der Firma «Silver Shamrock» verlocken Kinder mittels Werbung zum Kauf von Masken. Diese sind mit einem präparierten Mikrochip ausgestattet, welcher den Träger an Halloween umbringen soll. Daniel muss in einem Rennen gegen die Zeit den niederträchtigen Firmenchef Conal (Dan O'Herlihy) aufhalten.

Das Original rund um den Serienmörder Michael Myers ist natürlich unübertroffen. Weil dieser bereits seit vielen Jahren auf vielen Empfehlungslisten steht, rückt der unterschätzte «Halloween III» nach. Es ist der einzige Eintrag der Reihe ohne Myers.

Der dritte Teil sollte den Beginn von mehreren Anthologie-Filmen markieren. Diese hätten jeweils eine unterschiedliche Geschichte mit Halloween-Bezug erzählt. Das Unterfangen kam wegen des geringen Einspielergebnisses nicht zu Stande.

Schade, weil die Abstinenz des wortlosen Bösewichts für frischen Wind sorgt. «Halloween III» des Regisseurs Tommy Lee Wallace («Stephen Kings Es») besitzt einen stimmigen Synthesizer-Soundtrack, schwarzen Humor sowie einige fiese Szenen. Ideales Futter für Halloween.

«Halloween III» gehört ebenfalls zu den unterbewerteten Filmen.

«Pumpkinhead» (1988)

Ed (Lance Henriksen) verliert nach einem Unfall wegen übermütigen Jugendlichen seinen Sohn. Der Ladenbetreiber schwört auf Rache und sucht eine alte Hexe, welche den Dämonen «Pumpkinhead» beschwören soll. Der Preis dafür ist hoch und erst spät bemerkt Ed, dass die Sache ausser Kontrolle gerät.

Den Effekt-Experten Stan Winston kennt man unter anderem für seine Mitarbeit bei «Terminator», «Jurassic Park» und «Predator». Sein Regie-Debüt «Pumpkinhead» feuert nicht aus allen Rohren. Der ruhige Streifen ist weder ein Glanzstück noch ein Ausfall.

Die Effekte funktionieren, die meisten Charaktere sind nicht einfach nur stumpfe Abziehbilder und auch die ländlich gehaltene Ausstattung überzeugt. Da kann man auch über einige Längen hinwegsehen. Der deutsche Titel lautet seltsamerweise «Das Halloween Monster», obwohl es bis auf Kürbisse keinen direkten Bezug zum Feiertag gibt.

«Pumpkinhead» ist im deutschsprachigen Raum als «Das Halloween Monster» unterwegs. Einen Bezug zum Feiertag hat der Film übrigens nicht.

«In the Mouth of Madness» (1994)

Der Horror-Autor Sutter Cane (Jürgen Prochnow) verschwindet kurz vor der Veröffentlichung seines neuesten Romans. Der Verleger schickt den Privatdetektiven John (Sam Neill) mitsamt der Lektorin Linda (Julie Carmen) auf die Suche nach dem Schriftsteller.

Der skeptische John hält dies für einen Werbegag. Linda hingegen erkennt während ihrer Suche eine Vielzahl an Motiven aus den Büchern von Cane. Die Grenzen zwischen Fiktion und Realität fallen auseinander.

Ein Werk von John Carpenter («Halloween») hat es trotzdem in diese Liste geschafft. Das liegt daran, dass «In the Mouth of Madness» («Die Mächte des Wahnsinns») genüsslich mit den Vorstellungen seines Protagonisten spielt.

Hauptdarsteller Neill ist als Zweifler perfekt besetzt. Die Atmosphäre pendelt irgendwo zwischen Stephen King, H.P. Lovecraft und «Das Ding aus einer anderen Welt».

«In the Mouth of Madness»: Die Welt geht vor die Hunde. Da kann man ja fast nur lachen, oder?

«Suspiria» (2018)

Die ambitionierte Ballettänzerin Suzy (Dakota Johnson) möchte bei einer angesehenen Tanzakademie in Berlin Fuss fassen. Zur selben Zeit wird eine Absolventin namens Patricia (Chloë Grace Moretz) vermisst gemeldet. Das hindert Suzy nicht daran, beim Vortanzen mitzumachen.

Dort zieht sie die Aufmerksamkeit der Schulleiterin Madame Blanc (Tilda Swinton) auf sich. Relativ schnell überschlagen sich die Ereignisse. In der Schule scheinen seltsame Vorgänge über die Bühne zu gehen. Das Personal hat zudem etwas zu verbergen.

Neuverfilmungen können selten überzeugen. Wenn man sich einen Film wie «Suspiria» von Dario Argento zur Brust nimmt, dann ist die Skepsis nochmal grösser. Der Regisseur Luca Guadagnino («Call Me by Your Name») hat es bravurös geschafft, eine Generalüberholung vorzunehmen.

Der damalige bunte Stil weicht einem realistischen Ansatz. Anstelle der lauten Rockmusik von Goblin ertönen die unterkühlten Klänge des Radiohead-Frontmanns Thom Yorke.

Manche Szenen (darunter ein Tanz) sind grossartig inszeniert. Trotz des überraschend wilden Finales bleibt der Film weit nach dem Abspann im Kopf. Das ist Horror mit Anspruch und eine wahrhaftig gelungene Erneuerung des Originals.

«Suspiria» liefert den Beweis, dass Neuverfilmungen manchmal wirklich etwas Neues bringen können.
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