Warum kuscheln manche Hunde nur ungern?

Kiran Iqbal
Kiran Iqbal

Bern,

Viele Hunde schmiegen sich sofort an, einige aber sind distanziert und weniger körperbetont. Das verbirgt sich hinter dem Verhalten unserer Vierbeiner.

Mann streichelt Hund
Während einige Hunde echte Kuschelfans sind, zeigen sich andere weniger begeistert vom Körperkontakt. - Depositphotos

Abends auf dem Sofa, die Decke über den Beinen, und dein Hund drückt sich an dich – für viele ein Moment voller Ruhe und Nähe. Es gibt allerdings auch die andere Sorte Vierbeiner.

Diese bleiben lieber in sicherer Distanz, beobachten still, zeigen Zuneigung auf andere Weise. Das Verhalten wirkt für uns Menschen manchmal rätselhaft, lässt sich jedoch gut erklären.

Dein Hund wirkt kühl und distanziert?

Nicht jeder Hund liebt Berührungen gleichermassen. Manche sind zurückhaltender, andere haben durch frühere Erfahrungen gelernt, Nähe zu meiden.

Hund liegt auf dem Boden
Jeder Hund hat seinen eigenen Wohlfühlraum, der nicht immer körperbetont sein muss. - Depositphotos

Auch die Temperatur spielt eine Rolle. An heissen Tagen zieht sich ein Hund lieber in eine kühle Ecke zurück, statt sich an dich zu schmiegen.

Häufig mögen die Tiere zudem bestimmte Zuwendungen nicht, die für Menschen selbstverständlich wirken, etwa Umarmungen oder Küsse. Wichtig ist, seine Signale zu beachten und nicht gegen seinen Willen Nähe zu erzwingen.

Unterschiedliche Rassen, unterschiedliche Kuscheltypen

Ob ein Hund das Kuscheln schätzt, hängt teilweise auch mit seiner Herkunft zusammen. Kleine Gesellschaftshunde wie Malteser oder der Mops sind oft wahre Kuschelfreunde.

Viele grosse Rassen, etwa Doggen oder Vizslas, überraschen ebenfalls mit viel Körperkontakt. Manche Jagd- und Arbeitshunde dagegen sind stärker auf Aktivität als auf Ruhe ausgelegt und drücken Zuneigung lieber über Bewegung aus.

Letztlich bleibt aber die individuelle Persönlichkeit entscheidend, egal wie klar gewisse Tendenzen erscheinen.

Andere Wege der Bindung

Fehlt das Bedürfnis nach Kuscheln, gibt es viele Alternativen. Gemeinsames Spielen, Training mit positiver Verstärkung oder ein ausgedehnter Spaziergang fördern Nähe genauso intensiv.

Frau geht mit ihrem Hund Gassi
Bindung wächst auch im gemeinsamen Spiel oder bei einem Spaziergang. - Depositphotos

Auch ein «Schnüffel-Spaziergang», bei dem dein Liebling nach Belieben die Umgebung untersucht, schafft Glück und Bindung. Manche Tiere lieben einfach die stille Gesellschaft, wenn du in der Nähe bist und sie beobachten dürfen.

Zeichen richtig lesen: Will mein Hund Körpernähe?

Ein entspanntes Rollen auf den Rücken, ein weiches Wedeln oder ein leises Grummeln beim Anlehnen sind eindeutige Einladungen zum Kuscheln. Wenn dein tierischer Freund jedoch den Kopf abwendet, den Körper versteift oder sich wegduckt, möchte er gerade Abstand.

Indem du diese feinen Unterschiede respektierst, stärkst du nicht nur euer Vertrauen, sondern vermeidest auch Stress. Denke daran: Hunde kommunizieren ständig, man muss nur richtig zuhören und hinschauen.

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