In den Sommermonaten setzen sich Zecken leicht im Fell des Hundes fest. Zum Tierschutz und Tierwohl sollten Sie diese unbedingt entfernen.
Tierschutz
Hat sich die Zecke erst einmal festgebissen, ist sie nur schwer zu entfernen. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einem Biss können Zecken Krankheitserreger auf Hunde übertragen.
  • Je nach Gebiet sind bis zu 50 Prozent der Zecken mit Borrelien infiziert.
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Sommerliche Spaziergänge durch Wald und Flur sind bei Menschen und Hunden gleichermassen beliebt. Allerdings lauert im hohen Gras Gefahr in Form von Zecken.

Menschen können sich mit angemessener Kleidung und Abstand gut schützen, doch für Hunde ist der Kontakt fast unvermeidlich. Wenn Sie Ihren Hund frei herumlaufen lassen, sollten Sie ihn nach jedem Spaziergang auf Zecken kontrollieren.

Kontrollieren Sie Ihren Hund regelmässig auf Zecken?

Tierschutz: Zeckengefahr in der Schweiz

Die Zahl der Zeckenstiche beim Menschen nimmt in der Schweiz seit Jahren massiv zu. Statistiken des Unfallversicherers «Suva» zufolge gab es 2018 über 17'000 Fälle in der Schweiz. Das langjährige Mittel lag zuvor bei 9400.

Die Experten haben dafür gleich zwei Erklärungen: Immer mehr Menschen zieht es in der Freizeit in die Natur hinaus, sodass sie häufiger mit Zecken in Kontakt kommen.

Zecken
Zecken sitzen gerne auf hohen Gräsern und warten dort auf ihre Opfer. - Depositphotos

Der Klimawandel, insbesondere der immer frühere Frühling, sorgt dazu für eine längere Zeckensaison. Früher dauerte diese von etwa Mai bis Oktober. Heute erwachen Zecken häufig schon im März aus der Winterstarre und vermehren sich dann fleissig.

Tierschutz: Hunde besonders häufig von Zeckenbissen betroffen

Menschen werden zunehmend für Zeckenbisse sensibilisiert. Sie wissen, dass sie sich mit körperbedeckender Kleidung und Abstand von hohen Gräsern am besten schützen können.

Hunde sind dagegen überdurchschnittlich gefährdet: Sie streunen beim Spaziergang gerne im hohen Gras herum und schnuppern im Gebüsch.

Zeckenbisse
Besonders betroffen von Zeckenbissen sind Hunde. - Depositphotos

Dazu ist ihre Körpergrösse ideal für Zecken. Diese sitzen meist in etwa 50 bis 100 Zentimetern Höhe auf Gräsern und Sträuchern. Sie lassen sich von dort auf den schnüffelnden Hund fallen.

Besonders häufig sind die Ohren, der Nacken und die Brustpartie des Hundes betroffen. Finden die Zecken dann eine warme, feuchte und möglichst unbehaarte Stelle am Hundekörper, stechen sie zu.

Die Folgen eines Zeckenbisses

Zecken sind für die Übertragung zweier Krankheiten auf andere Säugetiere (wie eben Hunde und Menschen) berüchtigt. Besonders gefährlich für Menschen ist die Übertragung des FSME-Virus, das Frühsommer-Meningoenzephalitis auslöst.

Diese Gehirnentzündung kann schwere gesundheitliche Folgen haben. Menschen können sich mit einer Impfung schützen. Für Hunde gibt es keine Impfung, allerdings sind auch nur sehr wenige Fälle bekannt, in denen Hunde an FSME erkrankten.

Zecken
Zahlreiche Zecken tragen Borrelien in sich. - Depositphotos

Viel wahrscheinlicher ist die Infektion mit Borrelien. Diese Bakterien lösen Borreliose aus, eine Krankheit, die langfristig zu Gelenkentzündungen führen und die inneren Organe befallen kann.

In einigen Regionen der Schweiz tragen laut der Webseite «Zecken-Stich» bis zu 50 Prozent der Zecken Borrelien in sich. Zu gutem Tierschutz gehört es darum, den eigenen Hund stets auf Zeckenbefall zu kontrollieren.

Tierschutz: Was tun bei Zeckenbefall des Hundes?

Wird eine Zecke im Hundefell entdeckt, sollte diese umgehend entfernt werden. Die Entfernung sollte mit einer speziellen Zeckenkarte oder Zeckenzange erfolgen. Die richtige Handhabung ist wichtig, um die Zecke vollständig aus der Haut zu entfernen.

Sie gräbt sich nämlich mit dem ganzen Kopf in die Haut ein. Bei der Entfernung mit einer gewöhnlichen Pinzette oder gar mit den Fingernägeln, kann es vorkommen, dass der Kopf abgerissen wird.

Tierarzt
Ein Tierarzt oder der Tierschutz kann Ihnen weiterhelfen. - Depositphotos

Dieser bleibt dann (samt der Krankheitserreger) in der Haut stecken. Sollte dies vorkommen, suchen Sie mit Ihrem Hund möglichst schnell den Tierarzt auf. Oft gibt es auch Anlaufstellen im Tierschutz, beispielsweise im Ausland.

Weiterhin ist es wichtig, den Hund nach einem Zeckenbefall einige Zeit sorgfältig zu beobachten. Zeigt er Symptome wie Appetitlosigkeit, Schwäche und Apathie, sollte er zur Untersuchung dem Tierarzt vorgestellt werden.

Dieser hält ausserdem Schutzmittel vor Zeckenbefall wie Spot-on-Präparate und Zeckenhalsbänder bereit.

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