Mit Gewalt zu weniger Streit
Männliche Grüne Meerkatzen greifen Mitglieder ihrer eigenen Gruppe an, um Kämpfe mit feindlichen Sippen zu verhindern. Damit schützen sie ihren Nachwuchs.

Das Wichtigste in Kürze
- Männchen der Grünen Meerkatzen entschärfen Kämpfe mit fremden Gruppen, in dem sie eigene Gruppenmitglieder angreifen.
- Oft sind es verletzte Tiere, die ihren Nachwuchs im Kampf nicht schützen könnten und deshalb aggressive Männchen straf
Grüne Meerkatzen sind kleine Äffchen, die in Afrika südlich der Sahara leben. In einem Reservat in Südafrika beobachteten Verhaltensbiologen der Universitäten Zürich und Neuenburg vier Sippen dieser Tiere. Die Äffchen der verschiedenen Gruppen kämpften immer wieder miteinander um Ressourcen. In der über zweijährigen Beobachtungsphase fiel den Forschern auf, dass einige Männchen aggressiv gegen eigene Gruppenmitglieder waren, wenn diese gerade einen Kampf anzettelten oder kurz zuvor gekämpft hatten. Diese Strategie des Strafens wendeten vor allem Männchen an, die Nachwuchs gezeugt hatten, selbst aber verletzt waren und deshalb ihre Jungen kaum verteidigen konnten. Sie versuchten die Konflikte also zu entschärfen, um ihre Nachkommen zu schützen, folgerten die Biologen. Offenbar kann der gezielte Einsatz von etwas Gewalt also die Streitereien insgesamt bändigen.
Produced by higgs – das Magazin für alle, die es wissen wollen.
Initiated by Gebert Rüf Stiftung