April und Mai sind sehr riskante Monate für Wildtiere – es gibt besonders viele Unfälle mit Autos. Die können auch für die Insassen gefährlich werden.
Strassenschild Wild Landstrasse 800m
Achtung, Wildunfallgefahr: Manchmal kommt das Reh schneller, als man denken kann. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • In den Monaten April und Mai kann es während der Dämmerung zu Wildunfällen kommen.
  • Besonders Routen an Waldabschnitten und Feldrändern sind Risikogebiete.
  • Bei einem Unfall sollte man sofort den Wildhüter oder die Polizei verständigen.
  • Das Tier am besten liegen lassen, bis sachkundige Hilfe eingetroffen ist.
Ad

Achtung, ein Reh! Jetzt gilt am Steuer: Tempo deutlich verringern oder ganz stehen bleiben, Fernlicht ausschalten und hupen. Ist das Tier dann weg, immer noch mit Nachzüglern rechnen.

Lässt sich ein Aufprall nicht verhindern: Lenkrad festhalten, voll bremsen sowie stur die Spur halten und auf keinen Fall riskante Ausweichmanöver starten, rät der ADAC.

Wo und wann die Unfallgefahr am grössten ist

Am grössten ist die Gefahr von Wildunfällen auf Routen entlang von Waldabschnitten und an Feldrändern. Besonders die Monate April und Mai sind für Wildtiere risikoreich.

So kommt ein Viertel aller Rehe, die auf den Strassen sterben, in dieser Zeit unter die Räder.

Reh Auto Spiegel Wald
Rehlein, bleib bloss stehen: Doch nicht immer verlaufen Begegnungen mit Wildtieren harmlos. Daher nimmt man hinter dem Steuer besser den Fuss vom Gas und fährt noch vorausschauender. - Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa-tmn

Am gefährlichsten ist es in der Zeit von 6.00 bis 7.00 Uhr und im Mai zusätzlich zwischen 21.00 und 22.00 Uhr. Wildtiere wie Rehe sind im Frühling sehr häufig auf der Suche nach Futter unterwegs – meist im Schutz der Dämmerung.

Der Berufsverkehr fällt nach der Umstellung auf die Sommerzeit für Wochen wieder in die Dämmerung. Das Risiko für Wildunfälle steigt.

Daher ist es nun wichtig, noch vorausschauender und bremsbereiter zu fahren und ein angepasstes Tempo zu wählen.

Ganz speziell dort, wo bereits die bekannten Schilder «Achtung Wildwechsel» warnen. Riskanter ist es auch da, wo neue Strassen durch den Wald laufen. Denn die Tiere benutzen weiter ihre gewohnten Wege.

Nach dem Unfall besonnen, aber bestimmt handeln

Nach einem Zusammenstoss mit Wild ist die Warnblinkanlage anzuschalten und das Warndreieck aufzustellen. Der kantonale Wildhüter ist zu benachrichtigen. Ist dieser nicht erreichbar, muss die Polizei beigezogen werden.

Wer diese Meldepflicht verletzt, der kann wie bei jedem pflichtwidrigen Verhalten bei Unfall mit einer Busse bestraft werden (Art. 92 Abs. 1 SVG) – ganz abgesehen davon, dass er auf diese Weise das Leid des Wildtieres wesentlich verlängert, weshalb auch eine Sanktion wegen Tierquälerei gemäss Tierschutzgesetz droht.

Bei verletzten Personen den Notruf wählen und Erste Hilfe leisten.

Reh Schnee Strassenrand Erde
Tote Tiere sollte man wenn, dann nur mit Handschuhen anfassen. Von verletzten Tieren sollte man Abstand halten. - Pixabay

Wichtig ist: Ruhe bewahren und vorsichtig sein. Tote Tiere nur mit Handschuhen anfassen.

Zu verletzten Tieren Abstand halten, sie könnten etwa auskeilen. Und auch wenn es noch so gut gemeint ist: Niemals noch lebende oder tote Tiere im Kofferraum mitnehmen – es drohen Anzeigen wegen Wilderei.

Ist ein angefahrenes Tier geflüchtet, sollte man es nicht auf eigene Faust verfolgen. Allerdings kann die Angabe der Fluchtrichtung dem Jäger helfen, das Tier schneller zu finden.

Vor den finanziellen Folgen einer solchen Kollision ist man geschützt durch den Abschluss einer Teilkaskoversicherung, welche die Schäden aus der direkten Kollision mit dem Wildtier deckt, oder mit einer Vollkaskoversicherung, welche auch die durch ein Ausweichmanöver verursachten Schäden umfasst.

Bei einer Kollision mit einem Wildtier ist die Benachrichtigung des Wildhüters oder der Polizei nicht «nur» aufgrund der drohenden Straffolgen im Unterlassungsfall zu empfehlen, sondern auch, weil diese mit als als Beweis für den Schadenfall gegenüber der Versicherung dienen kann.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

TierquälereiZeitumstellungRehTierfreunde