Fast 27'000 Tier- und Pflanzenarten gelten laut Roter Liste als bedroht. Naturschützer warnen vor neuen Problemen durch Überfischung. Doch es gibt auch Erfolge.
Ein Berggorilla frisst Gras.
Berggorillas sind weniger stark bedroht. - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bestand der Finnwale hat sich in den letzten Jahrzehnten verdoppelt.
  • Auch der Bestand von Gorillas hat sich erholt.

Die Bestände der Berggorillas und der Finnwale haben sich dank umfassender und langfristiger Schutzmassnahmen erholt. Die Zahl der Finnwale habe sich seit den 1970ern auf rund 100'000 Exemplare ungefähr verdoppelt, teilte die Weltnaturschutzunion (IUCN) bei der Präsentation ihrer aktuellen Roten Liste mit. Zugleich warnten die Experten vor Problemen durch Überfischung. So seien 13 Prozent der Zackenbarsch-Arten weltweit und 9 Prozent der rund 450 Fischarten im ostafrikanischen Malawisee vom Aussterben bedroht.

«Der Artenrückgang beeinflusst den Preis von Fisch weltweit erheblich und reduziert die Lebensmittelsicherheit für Millionen Menschen», sagte die IUCN-Expertin Yvonne Sadovy. Von der Weltnaturschutzunion werden für die Rote Liste derzeit 97 000 Pflanzen- und Tierarten – von insgesamt etwa 1,7 Millionen bisher beschriebener Arten – unter die Lupe genommen. Fast 27'000 von ihnen gelten als bedroht. Das sind 10 000 mehr als noch vor rund zehn Jahren.

Nicht mehr «stark gefährdet»

Die Finnwale (Balaenoptera physalus) gelten nicht mehr als «stark gefährdet», sondern sind nun als «gefährdet» aufgeführt. Auch die Situation der Grauwale, die bisher als «vom Aussterben bedroht» galten, habe sich verbessert. «Die Bestände dieser Wale erholen sich dank der Verbote von kommerziellem Walfang, internationalen Vereinbarungen und weiteren Sicherungsmassnahmen», sagte Randall Reeves von IUCN heute Mittwoch im schweizerischen Gland.

Gute Nachrichten gab es auch zur Situation der Berggorillas (Gorilla beringei beringei). Nicht zuletzt durch Massnahmen gegen Wilderer in ihrem Lebensraum hat sich ihr Bestand demnach deutlich vergrössert. Laut IUCN ist die Zahl der Tiere in den vergangenen zehn Jahren von etwa 680 auf mehr als 1000 gestiegen. Die Berggorillas leben in geschützten Gebieten in Ruanda, Uganda und in der Demokratischen Republik Kongo. Sie werden nun als «stark gefährdet» und nicht mehr als «vom Aussterben bedroht» eingestuft.

Mit Blick auf die neue Einstufung machte die IUCN aber trotz der Erfolge deutlich, dass die Schutzmassnahmen weiter fortgeführt werden müssten. Unter anderem müsse die Zahl der Touristen reduziert und ein enger Kontakt von Menschen zu den Gorillas vermieden werden.

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