Seit die Schimpansen im Kibale-Nationalpark von Affenforschern beobachtet werden, schrumpft ihre Anzahl stetig. Schuld daran sollen eingeschleppte Infektionskrankheiten von Menschen sein.
Das Rhinovirus C kann für Schimpansen sehr gefährlich sein.
Das Rhinovirus C kann für Schimpansen sehr gefährlich sein. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Kibale-Nationalpark starb 2013 ein Zehntel der Schimpansen-Population.
  • Schuld war das Rhinovirus C, welches Forscher einschleppten.
  • Das Schnupfenvirus ist für uns ungefährlich – Schimpansen kann es das Leben kosten.

Menschenviren können auch für Affen gefährlich sein. Das beweist die Studie des Kibale-Nationalparks: Affenforscher beobachteten und studierten dort das Verhalten von Schimpansen. Dabei schleppten sie 2013 ungewollt einen Schnupfenvirus ein und löschten so ein Zehntel der Population aus.

Die Forscher untersuchten die verendeten Tiere und stellten fest, dass mindestens ein Schimpansenweibchen an einer schweren Lungenentzündung starb. Ausgelöst wurde diese durch einen Rhinovirus C.

Für Affen ist ein Menschenschnupfen lebensgefährlich

Das Rhinovirus C war früher (vor knapp 8000 Jahren) auch für uns gefährlich, wenn nicht sogar lebensbedrohlich. Heute ist rund die Hälfte der Menschheit immun gegen den Erreger – die restliche Bevölkerung trägt eine bestimmte Variante des Gens CDHR3 und sind so anfälliger für das Schnupfenvirus. Allerdings ist es mittlerweile auch für letzere harmlos.

Schimpansen scheinen eine Affenvariante des Virus in sich zu tragen. Das fanden Forscher heraus, als sie den Kot von 41 Primaten mit Krankheitssymptomen auswerteten. Sie spekulieren, dass viele undiagnostizierte Epidemien auf das Konto des Rhinovirus gehen und er somit gefährlich für Affen ist.

Um Affen zu schützen, reichen laut Forscher bereits einfache Hygienemassnahmen. Auch sollte man sich den Tieren nicht krank nähern, denn: Ein einfacher Schnupfen könnte bereits das Todesurteil sein.

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