Spektakuläre Saumpfade in der Schweiz – Teil 2
Saumpfade sind nicht nur anspruchsvolle, enge Wege. Sie zeugen von Geschichten, die Spuren vergangener Handelsrouten und Abenteuern tragen.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Begriff «Saumpfad» geht zurück auf das alte Wort «Saum» = Last.
- Auf den schmalen Wegen transportierten die Säumer Waren und Güter über die Pässe.
- Einige Saumpfade sind heute beliebte Wanderrouten.
Bei einem Saumpfad handelt es sich um einen schmalen Weg, der traditionell von Menschen und Tieren, meist Packtieren, genutzt wurde. Dabei ging es darum, Waren und Güter über schwieriges Geländer zu transportieren.
Man sprach in dem Zusammenhang auch von den «Säumern» und ihren «Saumtieren». Der mittlerweile veraltete Begriff «Saum» steht für Last und liefert die Erklärung für die heute noch gängige Wortkombination «Saumpfad».
Die engen Pfade führten durch abgelegene Bergregionen, Wälder und anspruchsvolle Umgebungen. Im Handel und Transport waren sie von enormer Bedeutung, bevor moderne Strassen und Verkehrsmittel entwickelt wurden. Für Wagen und Gespanne waren die Routen in der Regel zu steil oder unwegsam.
Heute sind viele Saumpfade zu vollwertig befestigten Strassen ausgebaut. Andere sind verfallen. Und weitere sind Teil wunderschöner Wanderrouten. Auf den Spuren der Geschichte wandelnd bieten sie ein einzigartiges Naturerlebnis.
Eine Auswahl an Saumwegen in der Schweiz haben wir bereits vorgestellt. Nun folgt Teil 2:
Sustenpass
Historisch gesehen ist er als Saumpfad nicht so bedeutsam wie etwa der Gotthard- oder Splügenpass, die wir schon präsentiert haben. Aber der Sustenpass in den Berner Alpen ist dennoch attraktiv.

Seine alpine Umgebung und die Zugänglichkeit für Touristen und Reisende weisen zahlreiche Wandermöglichkeiten auf. Die Passstrasse erfreut sich grosser Beliebtheit, um die Bergregion zu erkunden und Aussichtspunkte zu besuchen.
In Innertkirchen treffen auch die Strassen vom Sustenpass und vom Grimselpass aufeinander.
Greina-Passweg
Der «Passo della Greina» führt Wanderer durch das unberührte Greina-Hochtal und verbindet die Kantone Tessin und Graubünden.

Wegweiser aus der Vergangenheit unterstreichen seine Bedeutung als einstigen Saumpfad: Entlang des Pfades sind historische Überreste wie alte Handelsposten und Steinbrücken zu finden.
Saumpfad Simplonpass
Schon in der Antike von Bedeutung, nutzten auch die Römer den Simplonpass. Später im Mittelalter war der auf einer Höhe von 2005 Meter gelegene Pass ein wichtiger Knotenpunkt für den Warentransport. Er bietet einen strategischen Übergang zu den Walliser Alpen.

Historische Stätten wie das Hospiz auf dem Simplonpass sowie die Napoleonische Strasse machen ihn auch für geschichtsinteressierte Wanderer spannend.
Albula-Pass
Weiter westlich in den Schweizer Alpen liegt der Albulapass. Als Verbindungspunkt zwischen dem Engadin im Kanton Graubünden und dem Rheintal hat er seine eigene Geschichte und Bedeutung als Saumpfad. Seine Passhöhe erreicht circa 2315 Meter über dem Meeresspiegel.

Schon in der Antike genutzt, bildete er im Mittelalter und in der Neuzeit eine wichtige Handelsroute zwischen Italien und der Schweiz. Davon zeugen Steinbrücken und Überreste von Handelsposten.
Der Pass ist heute über eine Strasse zugänglich. Eingebettet in eine landschaftlich reizvolle Umgebung bietet er eine atemberaubende Aussicht auf Berge und Täler. Im Sommer bepilgern zahlreiche Ausflügler die hiesigen Wanderrouten. Im Winter nutzen Skifahrer die umliegenden Pisten.
Euschelspass
Mit einer Passhöhe von 1915 gehört der Euschelspass zu den niedrigeren Pässen in den Alpen. Das macht ihn nicht weniger bedeutsam.

Als alter Saumpass in den Freiburger Alpen haben wir es geografisch mit einer wichtigen Verbindung zu tun: der zwischen dem Tessin-Tal in der Schweiz und dem Val di Blenio in Italien. Ihr kommt eine entscheidende Rolle beim „Brückenschlag“ verschiedener Regionen und Kulturen zu.
Die Umgebung ist geprägt von einer malerischen Landschaft. Wanderer erfreuen sich an verschiedenen Routen mit diversen Schwierigkeitsgraden.