Safari in der Schweiz? Hier kannst du Tiere in freier Wildbahn sehen
Das Wichtigste in Kürze
- In der Schweiz leben zahlreiche Wildtiere, von Steinböcken bis zu Steinadlern.
- Wer Wildtiere beobachten möchte, sollte viel Zeit mitbringen und sich ruhig verhalten.
- Geführte Touren erhöhen die Chance, Wildtieren zu begegnen.
Bei «Safari» denkst du an die weiten Savannen in Kenia oder Simbabwe, an Löwen, Elefanten, Nashörner und Büffel? Solche Tiere kannst du in der Schweiz zwar nicht in der freien Natur sehen, aber eine Safari kannst du auch hier erleben – mit einheimischen Wildtieren .
Hier erfährst du, an welchen sieben Orten deine Wildtier-Safari am aussichtsreichsten ist.
Doch zunächst ein paar Tipps zur Vorbereitung:
Wildtiere sind scheu. Verhalte dich ruhig und vermeide Lärm. Ein schöner Aussichtspunkt ist ideal, um in Ruhe zu warten. Geduld und Zeit sind wichtig. Ein heisses Getränk und Snacks machen das Warten angenehmer, vor allem im Herbst, wenn es kühler wird.
Und vergiss nicht, ein Fernglas einzupacken, um auch Tiere in der Ferne gut zu sehen.
In vielen Regionen gibt es spezielle Touren zur Wildtierbeobachtung. Die Guides kennen die besten Plätze und teilen wertvolles Wissen über die Tiere.
Alles bereit? Dann lass uns die Wildtier-Safari durch die Schweiz starten:
Wildtiere in der Felsenarena Creux du Van
Der Creux du Van im Jura ist eine natürliche Felsenarena mit beeindruckenden Dimensionen: 160 Meter hohe, senkrechte Wände umschliessen einen vier Kilometer langen und über einen Kilometer breiten Talkessel. Daher wird der Creux du Van auch als «Grand Canyon der Schweiz» bezeichnet.
Das regionale Klima macht diesen Ort besonders interessant. In der Felsenarena wachsen dichte Wälder und arktisch-alpine Pflanzen.
Auf einer Rundwanderung am Rande der Schlucht hast du gute Chancen, das eine oder andere Wildter zu entdecken. Hier leben Gämse, Steinböcke, Murmeltiere, Auerhähne, Luchse, Raubvögel, Alpensegler und andere Wildtiere. Sie sind in einem 25 Quadratkilometer grossen Reservat geschützt.
Ausgangspunkt der 14 Kilometer langen Wanderung ist das Dorf Noiraigue im Val de Travers.
Entlang der Flugbahnen der Greifvögel in der Ostschweiz
Im Atzmännig im Kanton St. Gallen kannst du eine einzigartige Wanderung mit Greifvögeln erleben. Auf einer zweistündigen Führung durchs Goldingertal zeigt ein Falkner den Gästen den natürlichen Lebensraum der Tiere. Begleitet wirst du von Bussarden, Falken und Uhus.
Das Besondere: Die Route wird den Flugbahnen der Greifvögel angepasst.Der Ausflug führt von der Bergstation Atzmännig zurück zur Talstation.
Könige der Lüfte im Juragebirge
Hat dich das Greifvogel-Fieber gepackt? Bei einer Tour durchs Juragebirge kannst du die Könige der Lüfte in Aktion sehen! Im Berner Jura leben Milane, Bussarde, Habichte, Falken, Sperber – und sogar Steinadler. Ihre Flug- und Jagdmanöver in freier Wildbahn zu erleben, ist echt beeindruckend.
Auf der Webseite der Region Jura Drei-Seen-Land gibt es spezielle Touren «Wildlife Watching – Raubvögel». Diese Touren dauern etwa drei Stunden, der Ausgangsort ist Moutier.
Bisons und Wölfen begegnen im Juraparc
Wer schon immer einmal ein Wolfsrudel sehen oder einem Bison begegnen wollte, kann dies im Juraparc bei Vallorbe im Waatdland tun.
Hier kannst du nicht nur Bisons und Wölfe, sondern auch Braunbären und Wildpferde beobachten. Es ist zwar keine Begegnung in freier Wildbahn, die Tiere können sich jedoch halbfrei im weitläufigen, naturbelassenen Parkgelände bewegen.
Der kleine, idyllisch gelegene Tierpark bietet definitiv unvergessliche Begegnungen. Besucher, ob jung oder alt, können mehr über die Tierarten erfahren und aus sicherer Distanz deren Verhalten in Ruhe studieren.
Der Park ist das ganze Jahr über geöffnet.
Der Natur auf der Spur in Solothurn
Das Schweizer Mittelland ist mehr als nur Durchgangsgebiet und Siedlungsraum. Hier lebt eine Vielzahl von Wildtieren. Mit etwas Geduld und einem aufmerksamen Blick merkst du schnell, dass sie oft näher sind, als man denkt. Fuchs, Luchs, Hase, Hirsch, Wildkatze und andere Wildtiere sind hier zu Hause.
Wenn du mehr über das Leben dieser Tiere erfahren möchtest, empfiehlt sich eine Tour mit den Experten von «wildundwald». Sie geben Einblicke in die Lebensgewohnheiten der Tiere und verraten, wann sie unterwegs sind. Ausserdem erhältst du Tipps, wie du die Tiere respektvoll beobachten kannst.
Die Tour kann individuell an die Bedürfnisse der Teilnehmer angepasst werden und ist auch für Schulklassen geeignet.
Der Klassiker: Schweizerischer Nationalpark
Der Schweizerische Nationalpark ist ein Klassiker für Wildtier-Safaris. Hier leben Steinböcke, Gämsen, Hirsche, Rehe, Murmeltiere, Bartgeier und Steinadler.
Wer sich im Nationalpark nicht auskennt, bucht am besten eine geführte Tour, zum Beispiel ins Val Trupchun. Dieses Tal gilt als Eldorado für Tierbeobachtungen. Auch die artenreiche Pflanzenwelt ist beeindruckend.
Die Tour dauert etwa sechs bis sieben Stunden.
Murmeltiere beobachten in Saas Fee
Noch sind vereinzelt Murmeltiere in Saas Fee zu sehen, bevor sie in ihren sechs- bis achtmonatigen Winterschlaf fallen.
Die beste Chance, eines dieser putzigen Tiere zu entdecken, hast du am Spielboden oder Stafelwald. Die Tiere dürfen auch gefüttert werden. Sie freuen sich besonders über Nüsse oder Rüebli als Snack. Im Tourismusbüro Saas-Fee kannst du fertige Säcklein mit Nüssen für die Murmeltiere kaufen.