Fünf Schweizer Top Spots – aber ohne den Rummel

Travelcontent
Travelcontent

Thun,

Viele landschaftliche Hotspots in der Schweiz lassen sich auch auf kaum bekannten und viel stilleren Routen erwandern und erleben. Hier fünf Beispiele.

Ofental Saas Wanderung
Schöne Orte in der Schweiz, wie hier das Ofental bei Saas-Fee, kann man manchmal auch fast für sich alleine haben. - Travelcontent

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweiz hat eine ganz Reihe von landschaftlichen Top Spots.
  • Kein Wunder, wird es mit all den Besuchern an den bekanntesten Orten auch mal eng.
  • Wir stellen weniger geläufige Wanderrouten zu fünf grossen Namen vor.

Die Schweiz hat zu Recht eine ganz Reihe von landschaftlichen Top Spots: eindrückliche Berglandschaften, spektakuläre Gletscher und Wasserfälle oder idyllische Bergseen. Kein Wunder, wird es mit all den Besuchern an den bekanntesten Orten auch mal eng.

Dann ist es gut zu wissen, dass man dem Rummel auch ein Schnippchen schlagen und diese Plätze mit grossen Namen auch auf kaum bekannten und viel stilleren Routen erwandern und erleben kann.

Hier kommen fünf solche Tipps zu fünf der einmaligsten Landschaften der Schweiz – perfekt für alle Individualisten und Geniesserinnen.

Grandiose Welt aus Fels und Eis

Ganz zuhinterst im Saas-Tal, dort, wo man den Abzweiger Richtung Saas-Fee längst passiert hat und auch das letzte Dorf schon Kilometer hinter einem liegt, da eröffnet sich dem Besucher eine abgelegene Bergwelt mit vielen unbekannten Namen: das Schwarzberghorn, der Monte Moro oder das Stellihorn. Mittendrin liegen der Mattmark-Stausee und das weite, offene Ofental, und hierhin führt diese Rundwanderung.

Ofental Saas-Fee Wanderung
Zuhinderst im Saas-Tal liegt eine abgelegene Bergwelt mit vielen unbekannten Namen. - Travelcontent

Mit vier Stunden Wanderzeit ab der Postauto-Haltestelle gleich beim Stausee und gut 400 Metern Auf- und Abstiegen eignet sie sich wunderbar für einen entspannten, stillen Tag in dieser Welt der Felsen, Gletscher und gurgelnden Bäche. Wer Lust auf gleich eine Nacht in diesem wilden Universum hat, besucht das Rifugio Oberto Maroli des italienischen Alpenclubs gleich hinter dem Monte Moro-Pass.

Die Wanderung: Von der Postauto-Haltestelle Mattmark ins Ofental und bei Punkt 2504 via Tälliboden und Grienberg zurück zum Start. 13,2 Kilometer, je 430 Meter Auf- und Abstieg, circa vier Stunden, Schwierigkeit T2.

Ruhige Ecke im Wander-Eldorado

Mit seinen eindrücklichen Graten und Gipfeln, dem grossen Wegnetz und den mehr als zwei Dutzend Berggasthäusern ist der Alpstein um den Säntis zu Recht eines der beliebtesten Wanderziele in der Ostschweiz. Kein Wunder, wird es der Stille suchenden Wanderin auf manchen Routen manchmal etwas eng. Gut, gibt es aber auch Gebiete, die fernab von grossen Parkplätzen, Luftseilbahnen und Bergrestaurants liegen. Wie etwa die westlichen Ausläufer des Alpsteins, dort, wo sie ins Toggenburg bei Nesslau abfallen.

Alpstein Risipass Wanderung
Der Alpstein, wie man ihn kennt, einfach mit weniger Wanderern: viel urige Natur, schroffe Berggipfel und natürlich gute Wege. - Travelcontent

Auch hier gibt es viel urige Natur, schroffe Berggipfel und natürlich gute Wege. Diese Wanderung führt von Starkenbach durch das Neuenalpbachtobel hoch, durch eine wilde Welt aus Felsen und Tannen auf einen namenlosen Pass (auch das gibt es hier noch) und durch eine weite Landschaft aus Weiden und Waldstücken hinab zur Schwägalp-Passstrasse.

Die Wanderung: Von der Postauto-Haltestelle Starkenbach via Oberstofel auf den Pass beim Punkt 1729 und nun via Alpli und Risipass zur Postauto-Haltestelle Ennetbühl, Bernhalde/Lutertannen. 13 Kilometer, 980 Meter Aufstieg, 850 Meter Abstieg, circa fünf Stunden, Schwierigkeit T2.

Alpine Aussichtskanzel an der Rigi

Der Bergrücken der Rigi zwischen dem Kulm und der Scheidegg ist ein überaus beliebter Wander- und Spazierberg; und das war er schon früher – in den Jahren zwischen 1875 und 1931 verkehrte gar ein Schmalspur-Zug zwischen Kaltbad und der Scheidegg. Doch auch ohne diese Bahn kann es heute auf der Rigi geschäftig zu- und hergehen. Gut, gibt es zwei schöne Alternativen: ganz im Osten die Hoflue, und etwas vorgelagert zum Vierwaldstättersee hin der Vitznauerstock (1452 Meter).

Wanderung Rigi Aussicht
Die Aussicht über den See und in die Innerschweizer Alpen ist grandios. - Travelcontent

Die Wanderung vom Ober Gibel (erreichbar mit einem kleinen Büsli) auf den Gipfel hat es in sich: Die Aussicht über den See und in die Innerschweizer Alpen ist grandios, die Wege am Gipfel sind aber steil und empfehlen sich nicht bei Nässe. Hinab geht es von der Wissifluh mit einer kleinen Luftseilbahn an den Dorfrand von Vitznau – und vielleicht in ein Gartenrestaurant direkt am glitzernden See.

Die Wanderung: Von der Bushaltestelle Gersau, Ober Gibel via Obermatt und Fälmisegg auf den Vitznauerstock, dann hinunter zur Bergstation Wissifluh. 6,9 Kilometer, 820 Meter Aufstieg, 710 Meter Abstieg, circa 3,75 Stunden, Schwierigkeit T3.

Hier hätte sich Heidi gerne ausgeruht

Mit seinen magischen Seen, der lichten Weite und den spektakulären Bergen ist das Oberengadin unbestritten eine Top-Wanderdestination. Aber: Es müssen auch hier nicht immer die bekanntesten Ziele sein wie etwa Furtschellas, Fuorcla Surlej, Corviglia oder Muottas Muragl.

Es gibt auch stillere Orte, an denen man die Ausstrahlung dieser Bergwelt ebenso erleben und spüren kann. Zum Beispiel auf einer Wanderung über die Fuorcla Grevasalvas. Die liegt zwischen dem Silsersee und der Julierpassstrasse im Norden.

Grevaselavas Wanderung Oberengadin
Es gibt auch stillere Orte, an denen man die Ausstrahlung der Oberengadiner Bergwelt erleben und spüren kann. - Travelcontent

Am besten beginnt man gleich an der Passstrasse, so ist deutlich weniger Aufstieg zu überwinden, und beim Abstieg hat man dann die ganze Pracht der Bergwelt im Süden vor sich. Kurz vor dem Ende der Wanderung liegt der kleine Weiler Grevasalvas; er war 1978 Drehort für die 26-teilige Heidi-Serie. Heidi hätte sich bestimmt in den Bergen darüber von der Hektik am Filmset erholt.

Die Wanderung: Von der Bushaltestelle Julier, La Veduta auf die Fuorcla Grevasalvas und hinab via Grevasalvas zur Bushaltestelle Plaun de Lej. 9,9 Kilometer, 560 Meter Aufstieg, 990 Meter Abstieg, circa 3,75 Stunden, Schwierigkeit T2.

Freie Sicht aufs Berner Oberland

Hoch über dem Thunersee und für viele kaum bekannt liegt ein schroffer, abweisend erscheinender Bergrücken: der Sigriswilgrat. Sein höchster Punkt, das Sigriswiler Rothorn, überragt mit seinen 2051 Metern das nahe und viel bekanntere Niederhorn um mehr als hundert Meter. Vom Gipfel bietet sich eine atemberaubende Aussicht auf die Gipfelkette des Berner Oberlandes.

Sigriswil Wanderung Bern
Auf dem Oberbärgli windet sich der Weg durch eine urige Landschaft aus Felsbrocken, Löchern und knorrigen Tannen. - Travelcontent

Die Rundwanderung hat aber noch weitere Asse im Ärmel. Auf dem Oberbärgli windet sich der Weg durch eine urige Landschaft aus Felsbrocken, Löchern und knorrigen Tannen. Die Wanderung ist mit einem steilen Aufstieg auf den Grat und einer kraxeligen Passage unter dem Rothorn (Fixseil) aber nur für schwindelfreie und trittsichere Wanderer ein Genuss. Dann kann man auch entspannt die kleinen Wunder am Wegrand auskosten wie etwa den Eisenhut oder den Schwalbenwurz-Enzian.

Die Wanderung: Von der Haltestelle Schwanden (Sigriswil), Säge auf der Route 326 im Uhrzeigersinn auf das Sigriswiler Rothorn und zurück zum Ausgangspunkt. 11,8 Kilometer, je 1100 Meter Auf- und Abstieg, circa 5,25 Stunden, Schwierigkeit T3.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

Outdoor
Traumhaft!
Symbolbild Alpstein Wanderweg (Large)
17 Interaktionen
Alpstein AI
Wanderung Gstaad Saanenland
Wandern und Schlemmen
Finanzen Bern
2 Interaktionen
Finanzen Bern

MEHR AUS OBERLAND

Mitholz
3 Interaktionen
Kritik am VBS
Wolf
4 Interaktionen
Auf Durchreise
Oberhofen