Können Männer und Frauen einfach nur gute Freunde sein? Für viele ist dies selbstverständlich, andere glauben jedoch nicht an die Freundschaft dieser Art.
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Freundschaft: Zwei Freunde auf der Wiese. - depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Männer tun sich schwer damit, das Sexuelle bei einer Freundschaft auszublenden.
  • Frauen hegen bei einer platonischen Freundschaft häufig die Hoffnung auf mehr.
  • Gute Freundschaften basieren meist auf gemeinsamen Interessen.
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Reine freundschaftliche Beziehungen werden häufig als platonische Freundschaft bezeichnet. Dahinter steckt die Philosophie des grossen griechischen Denkers Platon. Dieser dachte dabei eigentlich an etwas ganz anderes.

Der Liebende im Sinne Platons strebte danach, sexuelle Attraktion auf der Suche nach Höherem hinter sich zu lassen. Für ihn sollte nur das Schöne an sich zählen.

Heute strebt kaum noch jemand nach Höherem. Als platonische Freundschaft wird eine Freundschaft zwischen Männern und Frauen ganz ohne sexuelle Anziehungskraft bezeichnet.

Dies ist durchaus nicht selten. Damit es klappt, müssen jedoch beide Seiten entsprechend denken und dies auch offen kommunizieren.

Der Mann und die sexuelle Anziehungskraft

Männer sind häufig der Ansicht, dass platonische Freundschaft unmöglich ist. Schliesslich würden sie immer wieder über «mehr» fantasieren, vor allem, wenn die Freundin attraktiv ist. Allerdings hängt dies auch stark von den Umständen ab.

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Freundschaft: Zwei Freunde, oder doch schon ein Paar? - depositphotos

So fühlen sich noch immer viele Männer von intelligenten Frauen eingeschüchtert. Sie können diese als Kumpel beim wöchentlichen Sport akzeptieren, doch als Partnerin stellt sie eine zu grosse Herausforderung dar.

Dazu übt natürlich längst nicht jede Frau eine enorme sexuelle Anziehungskraft auf Männer auf. Alter, Aussehen und andere individuelle Faktoren spielen eine grosse Rolle.

Mit zunehmendem Alter nimmt der Paarungsdrang ohnehin immer weiter ab. Eine spannende Unterhaltung bei einer guten Mahlzeit oder ein entspanntes Wochenende wird dann wichtiger.

Freundschaft: Die Frau und der Partnerwunsch

Noch immer wird den meisten Mädchen schon früh der Gedanke eingeimpft, dass sie ohne Partner nichts wert seien. Teenager liefern sich sehr subtile Konkurrenzkämpfe darüber, wer sich mit einem Freund brüsten darf und erwachsene Frauen darüber, welche im Freundeskreis als erste in den Hafen der Ehe einläuft.

Dies hat natürlich auch Auswirkungen auf platonische Freundschaften. Bei jeder neuen männlichen Bekanntschaft schwingt der Gedanke mit, er könnte doch endlich der Richtige sein.

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Freundschaft: Zwei Finger berühren sich. - depositphotos

Paradoxerweise führt dies dann oft zum Rückzug des Mannes, der diese Erwartungen nicht erfüllen kann oder will. Er sucht vielleicht eine Gleichgesinnte, mit der er ein Hobby teilen will, aber keine Partnerin fürs Leben.

Auch hier helfen verschiedene Faktoren wie Aussehen und Alter. Eine Frau, die sich vom gesellschaftlichen Druck der Beziehung befreit hat und glücklich als Single lebt, begegnet Männern eher auf freundschaftlicher Basis.

Eifersucht muss vermieden werden

Schwierig ist es, wenn ein Mann oder eine Frau trotz Beziehung freundschaftliche Kontakte zum anderen Geschlecht pflegt. Je nach Attraktivität des Freundes, bzw. der Freundin und Enge der Freundschaft, muss der Beziehungspartner einiges aushalten können.

Eifersucht kann zum Bumerang werden: Wenn der Partner oder die Partnerin genervt ist und sich erst recht der platonischen Freundschaft zuwendet.

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Mit schlauem Sparen kannst du dir bald deine Träume ermöglichen. - depositphotos

Einfacher ist es, wenn alle einem gemeinsamen Freundeskreis angehören und der platonische Freund ebenfalls in einer Beziehung ist. So wissen alle, woran sie miteinander sind.

Schliesslich ist es normal, dass auch Paare nicht alle Interessen zu 100 Prozent teilen. Da sollte die eigene Beziehungspartnerin ruhig mit ihrem alten Kumpel ins Fussballstadion gehen können, wenn sich der Partner einfach nicht für Fussball interessiert.

Klare Worte erleichtern den Umgang miteinander

Hat sich eine platonische Freundschaft über viele Jahre entwickelt, wissen beide generell, woran sie sind.

Meist wird der andere einfach als Schwester oder Bruder betrachtet. Schwieriger ist es bei neuen Kontakten. Vor allem, wenn zumindest auf einer Seite die Hoffnung auf eine sexuelle Beziehung oder Partnerschaft mitschwingt.

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Freundschaft: Frau und Mann mit Herzballon. - depositphotos

Hier helfen nur klare Worte. Zum Beispiel der Hinweis auf ein erfülltes Singleleben oder darauf, einfach Gleichgesinnte für ein gemeinsames Hobby zu finden.

Auch ein ehrliches Geständnis kann sinnvoll sein. Wer sich beispielsweise aus einer mehrjährigen schlechten Beziehung befreit hat, sollte dies ruhig sagen.

Es ist völlig normal, dass in dieser Situation nur seelischer Beistand und neue freundschaftliche Kontakte gesucht werden.

So schlecht ist die Friendzone nicht

Selbst im deutschen Sprachgebrauch hat sich der Ausdruck «you‘ve been friendzoned» eingebürgert. Die sogenannte Freundeszone ist jedoch keine schlechte Sache. Sie ermöglicht einfacheren Zugang zum anderen Geschlecht.

Weiss die beste Freundin, dass ihr Kumpel auf der Suche nach einer Beziehung ist, kann sie vermitteln. Und dann ist vielleicht wirklich irgendwann genau die Richtige dabei.

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