In jeder Beziehung kommt es zu Konflikten. Wie Paare mit diesen Auseinandersetzungen umgehen, spielt eine wesentliche Rolle für die Stabilität ihrer Bindung.
Paar im Streit
Konflikte auszutragen, ist nicht immer einfach - und ein Stück weit auch Übungssache. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Rückzug in Konfliktsituationen mag zunächst eine vermeintlich einfache Lösung sein.
  • Jedoch hat dieses Verhalten negative Langzeitfolgen für eine Beziehung.
  • Für eine stabile Bindung ist u.a. konstruktive Konfliktbewältigung entscheidend.
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Jeder kennt es: Es kracht gewaltig – und dann ist da dieser innere Drang zur Flucht. Einfach nur weg von diesem Kriegsschauplatz.

Doch Rückzug als Reaktion auf Streit ist auf Dauer keine effektive Lösung. Nau.ch hat alternative Ansätze zu einer konstruktiven Konfliktbewältigung parat.

Rückzug als ungünstige Reaktion

In vielen Beziehungen neigen Partner dazu, sich bei Konflikten zurückzuziehen. Das kann – erstmal -, eine gute Idee sein, damit die Wogen sich glätten, der Zorn verraucht. Denn sich weiterhin wie im Wahn Vorwürfe zu machen und Dinge an den Kopf zu werfen, ist destruktiv. Allerdings kommt es darauf an, wie lange der Rückzug dauert.

Paar diskutiert miteinander.
Meinungsverschiedenheiten auszudiskutieren, kann eine Herausforderung sein. - Depositphotos

Denn Schweigen, Ignorieren oder physische Distanz schaffen kurzfristig vielleicht scheinbar Ruhe. Aber langfristig können diese Verhaltensweisen die Kommunikation und das gegenseitige Verständnis erheblich beeinträchtigen. Der andere Partner wird durch den Rückzug im Ungewissen gelassen. Das kann Gefühle der Ablehnung und Unsicherheit verstärken.

Folgen des Rückzugs

Was dann entstehen kann, ist ein Teufelskreis. Während der eine Partner sich zurückzieht, reagiert der andere möglicherweise verunsichert oder frustriert. Da wundert es nicht, wenn das die Spannungen weiter verschärft.

Auf lange Sicht können häufige Rückzugsmanöver zu einem Verlust des Vertrauens und zu einer Entfremdung zwischen den Partnern führen. Der Grund: Themen, die für den (wiederkehrenden) Konflikt sorgen, werden nicht ausdiskutiert, bleiben ungelöst.

Konstruktive Alternativen zur Konfliktbewältigung

Nochmal: Gegen einen kurzen Rückzug ist nichts einzuwenden. Doch dann heisst es, sich als Paar zusammenzusetzen. Das bedeutet, aktiv zuzuhören, respektvoll zu kommunizieren und gemeinsam nach Lösungen zu suchen.

Paar in Therapie
Manchmal ist es ratsam, sich professionelle Verstärkung zu suchen. - Depositphotos

Reden Sie ehrlich über Ihre Gefühle und Bedürfnisse. Das ermöglicht es, Missverständnisse zu klären und eine Verbindung auf emotionaler Ebene aufzubauen. Paare können auch zusammen festlegen, wie sie Konflikte künftig -nach Möglichkeit -, konstruktiv angehen möchten, um effektive Kommunikationsmuster zu etablieren.

Hilfe in Erwägung ziehen

In manchen Fällen kann es nützlich sein, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Vor allem dann, wenn das Streitverhalten zu anhaltenden Problemen führt. Eine Paartherapie oder Beratung bietet einen strukturierten Rahmen, um tieferliegende Probleme zu erkennen und miteinander an Lösungen zu arbeiten.

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