Die Reklame eines Datingportals sorgt in Frankreich für grosse Empörung. Mit provokanten Werbeplakaten versucht das Portal Studentinnen und Studenten an Pariser Universität mit wohlhabenden älteren Leuten zu verkuppeln. Die Stadt schlägt nun Alarm.
Skandal an der Uni: Das Datingportal «RichMeetBeautiful» wirbt für Sugardaddys.
Skandal an der Uni: Das Datingportal «RichMeetBeautiful» wirbt für Sugardaddys. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Vor einer Pariser Uni wirbt ein Datingportal mit der Vermittlung von sogenannten «Suggardaddys».
  • Die Stadt zeigt sich empört und will Massnahmen ergreifen.

Das Portal «RichMeetBeautiful» möchte nach eigenen Angaben Kontakte zwischen «erfolgreichen Männern und Frauen» und «Sugarbabys» vermittelt. Nun berichten Pariser Lokalpolitiker, dass ein mobiles Grossplakat der Webseite ausgerechnet vor einer Pariser Universität wirbt. «Hey Student(inn)en! Romantisch, Leidenschaft und keinen Studentenkredit», stand laut der Stadtverwaltung darauf. Und weiter: «Geht aus mit einem Sugardaddy oder einer Sugarmama».

Hochschulministerin Frédérique Vidal sprach nach Angaben des Senders Franceinfo von einer «Anstiftung zur Prostitution für Studenten und Studentinnen». «Ich werde wirklich alles tun, damit das so schnell wie möglich aufhört», sagte sie.

Sugar what?

Ein «Sugardaddy» ist ein reicher älterer Mann, der junge Frauen oder Männer übermässig beschenkt und deren Rechnungen bezahlt. In der Regel wird dafür von den jungen Leuten Sex als Gegenleistung erwartet.

«Wir verurteilen diese beschämende Werbung entschieden. Wir arbeiten mit der Polizeipräfektur, um sie von unseren Strassen zu holen», so das Rathaus der Hauptstadt auf Twitter. Die französische Gleichstellungs-Staatssekretärin Marlène Schiappa sagte am Donnerstag im Sender Sud Radio, der Fall werde derzeit rechtlich geprüft.

Das Unternehmen kündigte auf Anfrage eine offizielle Stellungnahme zu den Vorwürfen im Laufe des Donnerstags an. Die gleiche Kampagne gibt es laut einer Pressemitteilung von Anfang der Woche auch in Berlin, die fahrbaren Plakate sollten dort an «allen grossen Bildungsinstituten umherfahren».

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