Beziehungstipps: Wie die Liebe im Alter frisch bleibt

Das erste Verliebtsein hat oft mit äusserer Anziehung zu tun. Später geht es viel um passende Charaktereigenschaften und Werte sowie gemeinsame Lebensziele. In vielen Beziehungen kommen Kinder dazu. Manchmal leidet das Paarsein darunter, muss nicht sein, passiert aber.

Dann sind die Kinder irgendwann aus dem Haus, die Eltern bleiben als Paar zurück, das sie einst waren. Und doch ist jetzt vieles anders. Auch ohne Kinder ändert sich eine Partnerschaft im Laufe der Zeit.

So spielt – nicht immer, aber oft -, Sex eine nicht mehr ganz so bedeutsame Rolle. Wobei im Alter Intimität ein wichtiger Bestandteil einer liebevollen Beziehung sein kann – und sich wieder entdecken lässt.

Manche Paare haben regelrecht verlernt, wie sie leidenschaftlich aufeinander zugehen. Körperliche Nähe und Zärtlichkeit stärken jedoch die Bindung untereinander. Das lässt sich mit ein wenig Mut und offenem Austausch wieder herauskitzeln. Allein Knuddeleinheiten tun uns Menschen so gut.

Studien zeigen, dass Kuscheln wichtig ist, da es die Freisetzung von Oxytocin fördert. Das Hormon verstärkt das Gefühl der Verbundenheit und des Wohlbefindens. Auch kommen Studienergebnisse zu dem Schluss, dass Körperkontakt Stress reduzieren und das Immunsystem stärken kann. Das hängt damit zusammen, dass es die Produktion von Stresshormonen wie Cortisol verringert.

Was für den intimen Austausch und generell für einen dauerhaft gelungenen Umgang miteinander relevant ist: eine offene und ehrliche Kommunikation. Nach Jahren des Zusammenseins weiss man um die gegenseitigen Macken und Schrulligkeiten. Da sollte es möglich sein, Sachen, die einen stören, anzusprechen, ohne einen Streit vom Zaun zu brechen.

Sorgen oder Ärgernisse auf der anderen Seite sollten Sie ernst nehmen – genauso wie Ihre eigenen. Ein ehrlicher Austausch – ohne Vorwürfe und Kritikhagel -, bringt einen ganz oft weiter. Sprechen Sie dafür in der Ich-Form und formulieren Sie, was Sie beschäftigt, Ihnen fehlt, Sie brauchen. So fühlt sich der Partner weniger angegriffen – und ein entsprechendes Gespräch verläuft meist effizienter.

Denn im Laufe der Zeit verändern sich die Bedürfnisse und Interessen von Menschen. Reife Paare müssen bereit sein, sich anzupassen, flexibel zu sein. Seien Sie offen für Veränderungen und finden Sie gemeinsam Wege, um sich weiterhin gegenseitig zu unterstützen und zu bereichern.

Es klingt nach Klischee, und trotzdem: Eine wertvolle Verbindung zwischen Paaren schaffen gemeinsame Interessen und Hobbys. Vor allem im Alter, wenn die Arbeit oder auch das Familienleben eine nicht mehr ganz so grosse Präsenz einnehmen.

Jetzt gilt es herauszufinden, welche Aktivitäten Sie beide geniessen. Das kann das gemeinsame Kochen oder Ausrichten von Abendessen für Freunde sein. Kanufahren oder Golfspielen. Malerei oder Töpfern.

Mit Humor lässt sich einiges besser ertragen. Erst recht das Älterwerden, das einige Widrigkeiten und ja auch Schicksalsschläge mit sich bringt.

Gemeinsames Lachen verbindet, das ist auch in einer jahrelangen Beziehung nicht anders. Bewahren Sie sich Ihren Witz und Ihre Lebensfreude. Erinnern Sie sich regelmässig daran, wie schön es ist, dass Sie sich haben.

Schliesslich ist das nicht selbstverständlich – und damit kommen wir zum letzten Punkt. Bei allen Herausforderungen ist es ein Geschenk, im Alter in einer Partnerschaft zu sein. Gemeinsam lässt sich das Leben mit seinen Höhen und Tiefen häufig besser meistern. Da kann man wohlwollend auch mal über den einen oder anderen «Fehler» hinwegsehen.