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5 goldene Regeln für besseren Small Talk

Janine Karrasch
Janine Karrasch

Bern,

Mit der richtigen Einstellung, den passenden Fragen und ein paar Tricks kann aus belanglosem Geplauder die Basis für bedeutende Beziehungen entstehen.

Paar bei Unterhaltung
Small Talk ist gar nicht so einfach – aber ein echtes Plus für gelingende Zwischenmenschlichkeit. - Depositphotos

Was wäre, wenn die scheinbar langweiligsten Unterhaltungen der Schlüssel zu neuen Freundschaften, beruflichen Chancen oder sogar der grossen Liebe wären?

Small Talk ist weit mehr als nur höfliches Geplapper über das Wetter. Es ist die Kunst, aus oberflächlichen Gesprächen tiefere Verbindungen zu schaffen.

Kommunikationsexperten sind sich einig: «Grosse Dinge passieren im Smalltalk.» Mit der richtigen Einstellung wird aus jedem kurzen Gespräch eine Chance, Menschen wirklich kennenzulernen. Doch wie geht es man es am besten an?

Regel 1: Bereite dich strategisch vor

Der beste Small Talk entsteht nicht zufällig – er beginnt bereits vor dem ersten Wort. Nimm dir ein paar Minuten Zeit, um zu überlegen, was du wirklich über dein Gegenüber erfahren möchtest.

Hat die Person kürzlich einen mutigen Solo-Trip gewagt oder eine wichtige Präsentation gehalten? Positive und konkrete Fragen sind dein Geheimrezept für gelungene Gespräche.

Meeting im Büro
Sprich deinen Kollegen auf seine Präsentation an, um das Eis zu brechen. - Unsplash

«Hast du in letzter Zeit interessante Bücher gelesen?» oder «Auf welche Reise freust du dich am meisten?» öffnen Türen zu echten Unterhaltungen. Diese optimistischen Gesprächsöffner schaffen in unserem Kulturkreis sofort eine angenehme Atmosphäre und laden zum Erzählen ein.

Regel 2: Nutze deine Umgebung als Gesprächsstarter

Small Talk lebt von dem, was du wahrnimmst und daraus machst. Achte bewusst auf deine Umgebung – die Menschen, die Atmosphäre, das Essen oder die Musik.

Ein einfacher Kommentar über die schöne Location einer Hochzeit oder die absurd lange Schlange im Café kann Wunder wirken. Authentische Beobachtungen wirken zudem viel natürlicher als auswendig gelernte Phrasen.

Wenn du über echte, greifbare Dinge sprichst, fühlt sich das Gespräch automatisch lebendiger an. Deine Aufmerksamkeit für Details zeigt ausserdem, dass du wirklich präsent bist.

Regel 3: Mache ehrliche Komplimente, die im Gedächtnis bleiben

Gute Smalltalker verstehen es, anderen Menschen das Gefühl zu geben, angenommen und akzeptiert zu sein. Ein durchdachtes Kompliment kann der perfekte Eisbrecher sein – solange es authentisch wirkt.

Oberflächliche Schmeicheleien durchschaut schliesslich jeder sofort. Deine Beobachtungsgabe hilft dir auch hier:

zwei freundinnen
Ein kleines Kompliment hier und da hört doch jeder gerne. - Christin Klose/dpa-tmn

«Ich liebe dein Shirt, wo hast du es gekauft?» oder «Ist das dein Hund auf dem Bildschirmhintergrund? So süss!» wirken spezifisch und echt. Du kannst auch Dankbarkeit ausdrücken: «Danke, dass du dir Zeit genommen hast – ich weiss, wie beschäftigt du bist!»

Regel 4: Stelle Fragen, die zu mehr als einem Wort einladen

Der Schlüssel zu gutem Small Talk liegt darin, interessiert statt interessant zu sein. Du musst nicht der Mensch mit den wildesten Geschichten sein – ein paar durchdachte Nachfragen reichen völlig aus.

Offene Fragen, die nicht mit Ja oder Nein beantwortet werden können, sind dein bestes Werkzeug. Werde neugierig auf Vorlieben, Erfahrungen und Gefühle deines Gegenübers.

Wenn jemand erwähnt, Familie besucht zu haben, sag nicht nur «Das ist schön!», sondern «Worauf hast du dich am meisten gefreut?». Menschen lieben es, gehört und verstanden zu werden.

Regel 5: Bringe deine Persönlichkeit ins Gespräch ein

Die besten Unterhaltungen sind keine einseitigen Interviews, sondern ausgewogene Gespräche. Beide Seiten sollten sprechen, fragen und etwas von sich preisgeben.

Paar diskutiert miteinander.
Du musst nicht alles, was dein Gegenüber sagt, kritiklos übernehmen. Stehe zu deiner eigenen Meinung. - Depositphotos

Sonst fühlt sich das Ganze eher wie ein Verhör an als wie ein angenehmes Gespräch. Scheue dich nicht davor, deine eigene Meinung einzubringen.

Wenn jemand über Regen klagt, kannst du antworten: «Wirklich? Ich finde es eigentlich ganz gemütlich!» oder noch besser: «Früher hasste ich es auch, aber jetzt ist es meine Ausrede, um mit einem Buch zu kuscheln». Teile deine Gedanken, ohne das Gespräch zu dominieren – und lenke es geschickt zurück zu deinem Gegenüber.

Vorsicht vor diesen Fallstricken

Small Talk lebt von leichter und neutraler Unterhaltung: Sprich auf keinen Fall kontroverse Themen wie Politik, Religion, Geld oder persönliche Schwierigkeiten an, da diese schnell für Unbehagen sorgen können. Vermeide ausserdem negative Nachrichten, Jammern oder Lästern, das belastet die Stimmung und lässt dich unsympathisch wirken.

Deine Gestik, Mimik und Körperhaltung sind beim Smallt Tlk genauso wichtig wie deine Worte. Vermeide verschränkte Arme oder abgewandte Körperhaltung und zeige stattdessen durch Nicken, Lächeln und offenen Körpereinsatz echtes Interesse und Aufmerksamkeit.

Auseinandersetzung zwischen zwei Frauen
Gestik und Mimik gehören zur Kommunikation dazu. - Pexels

Achte aufmerksam auf die Gesprächsbeiträge deines Gegenübers und greife darin enthaltene Stichworte auf. Vermeide automatische Antworten, bei denen du nur über dich selbst sprichst, und stelle stattdessen themenbezogene Folgefragen.

Ein Small Talk ist oft nur der Anfang einer längeren Unterhaltung, aber manchmal möchte man ihn auch beenden. Vermeide abruptes Verschwinden, sondern kündige höflich an, warum du dich verabschieden musst, zum Beispiel mit Verweis auf andere Kontakte oder Aufgaben.

Kommentare

User #8750 (nicht angemeldet)

Also ich tanze immer im Regen. Bewegung ist gut für die Gesundheit und geduscht habe ich dann auch schon 🙃

Amediesli

Das tönt eher nach einem Bewerbungsgespräch. Smaltalk soll leicht und unbelastend sein. Spontan!

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