FinanzFabio erklärt, wie man einfach seine Fixkosten senken kann.
Legomännchen auf Schweizer Geldnoten und Münzen.
Mit kleinem Aufwand kann man seine Fixkosten senken. - FinanzFabio
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Das Wichtigste in Kürze

  • FinanzFabio ist Finanzplaner und Finanzblogger.
  • Für Nau.ch erklärt er einfach, wie Sie Ihre Fixkosten senken können.
  • Es lohnt sich, Preise der verschiedenen Anbieter zu vergleichen.
  • Mit Abo-Sharing können Sie viel Geld einsparen.

Mein Lieblingsthema. Fixkosten. Ohne Witz, darüber könnte ich Stunden sinnieren.

Vor Jahren kam ich auf das Thema, als ich von einer Bekannten hörte, sie hätte gerne 200 Franken mehr Lohn. Das ist nicht viel, dachte ich mir, und fragte wieso genau 200 Franken?

Der Wunsch war sehr demütig. Sie möchte etwas mehr Luft haben am Ende vom Monat.

Es war kein Luxusproblem, das sie antrieb, es war die Angst, Rechnungen nicht mehr bezahlen zu können. Es war ein Geldproblem, keine Geldsorgen.

Warum die Lohnerhöhung der falsche Weg ist

Das Problem einer Lohnerhöhung ist, dass du abhängig von deinem Arbeitgeber bist. Die Lohngespräche finden meist zu einem fixen Zeitpunkt im Jahr satt, dann wartest du solange.

Dein Chef kann deine Bitte einfach ausschlagen und sich hinter Ausreden wie schlechtem Geschäftsverlauf verstecken.

Fixkosten vergleichen

Geldprobleme muss man aber sofort anpacken. Wir sassen zusammen und haben ihre Fixkosten analysiert. Als erstes stellten wir ihr Handyabo um. Von 59 Franken monatlich auf 29 Franken monatlich.

Locker 30 Franken monatlich eingespart. Für den Wechsel musste sie nur eine SMS dem neuen Anbieter schreiben, dieser hat sich um den Rest gekümmert.

Es ist so einfach. Nicht einmal eine Kündigung musste sie selbst schreiben und eingeschrieben abschicken. Top!

Zwei Legomännchen auf Geld.
Geldprobleme muss man sofort anpacken. - FinanzFabio

Als nächstes verglichen wir die Krankenkasse. Sie war ein typisches Beispiel für Jemanden, der nie zum Arzt geht, aber eine Franchise von 300 Franken hatte. Ein Blick auf den Prämienrechner des Bundes zeigte schnell die Sparmöglichkeiten auf.

Durch den Wechsel der Krankenkasse und des Modells konnte sie ihre Fixkosten um 168.40 Franken senken. Die Kündigung und der Wechsel wurde alles online in die Wege geleitet. Die 200 Franken waren also in greifbarer Nähe.

Einen Fernseher hatte sie keinen zu Hause, also gab es da nichts zu optimieren.

Sharing is caring

Auf meinem Handy suchte ich nach Wlan-Verbindungen in ihrer Wohnung. Mehrere Netzwerke wurden angezeigt. Eines konnten wir ohne Zweifel ihrem Nachbarn zu ordnen.

Wir klingelten und fragten, ob er interessiert wäre, die Internetkosten zu teilen. Er lächelte und gab ihr das Wlan-Passwort. Ohne dass sie etwas dafür bezahlen musste.

Nun, sharing is caring. Das Internet für 60 Franken pro Monat konnten wir jetzt kündigen.

Spielen wir das Spiel weiter. Da sie keinen Fernseher zu Hause hatte, schaute sie auf ihrem Laptop Netflix. Es genügte ein Anruf bei der Schwester, und schon waren das Login und die Abo-Kosten geteilt. Wieder 7.95 Franken gespart.

Diese Fixkosten konnten wir in circa 40 Minuten um 266.35 Franken reduzieren. Auf das Jahr hinaus spart sie 3’196.20 Franken. Kein schlechter Stundenlohn.

Ich definiere Fixkosten immer dadurch, dass ich sie monatlich bezahlen muss. Diese können wir in Kategorien einteilen.

Fixkosten Haushalt

Kategorie I: sharing is caring

Betrifft: Internetabo, Spotify und Netflix.

Mein Netflix teile ich mit vier Freunden. Die 19.90 Franken für das Abo reduzieren sich somit auf 4.97 Franken für jeden. Dasselbe gilt für Spotify.

Mit einem Familienaccount kann man die Kosten aufteilen. Hier müssen aber alle die gleiche Wohnadresse angeben. Beim Internetabo gibt es mehrere Optionen.

Eventuell kannst Du dein Abo wie im beschriebenen Fall mit dem Nachbar teilen. Das Wlan ist dann nicht super schnell, aber für den 0815-Gebrauch reicht es völlig aus.

Eine weitere Möglichkeit ist es, mit deinem Handy ein Hotspot zu machen. Das reicht meistens völlig aus.

Kategorie II: Schau, ob es nicht auch günstiger geht

Betrifft: Natel-Abo, Internet-Abo, TV-Abo, Miete, Parkplatz, Parkplatz am Arbeitsplatz, Krankenkasse, Bankkonto, Steuern und Kreditkarte.

Beim Natelabo kannst Du die Anbieter vergleichen. Ohne Werbung für den einen oder anderen machen zu wollen, eine kurze Aufklärung zu den Anbietern:

Swisscom ist NICHT das beste Netz der Schweiz. Es ist nur das teuerste und profitiert davon, einmal das beste Netz gewesen zu sein. Wenn ich Freunden ein Handyabo empfehle, höre ich immer «aber das ist nicht Swisscom, das Netz ist nicht gut.»

Vor 10 Jahren hätte ich Euch recht gegeben, aber seit bald vier Jahren gibt es ein besseres Netz in der Schweiz. Mit einem besseren Abo. Schau dir zum Beispiel einmal Yallo an. Die haben immer wieder 50% Aktionen.

Glas mit Geld davor Legomännchen sitzend.
Es lohnt sich die Anbieter zu vergleichen. - FinanzFabio

Bei der Krankenkasse gibt es nur eines: Die günstigste Grundversicherung wählen mit der für dich passenden Franchise.

Miete und Parkplätze gehören zusammen. Vielleicht lohnt es sich mit der Freundin oder dem Freund zusammenzuziehen.

Auch ein Umzug näher an den Arbeitsplatz kann Kosten des Arbeitsweges einsparen. Den Parkplatz beim Arbeitgeber braucht es dann auch nicht mehr.

Kategorie III: kannst Du nicht ändern

Betrifft: Zugbillet und Benzin.

Natürlich, du kannst weniger Autofahren, aber den Benzinpreis kannst du nicht ändern. Über die SBB müssen wir nicht diskutieren.

Kategorie IV: Dummheit – mehr Schein als Sein

Betrifft: Leasing und Kauf auf Kredit.

Ehrlich gesagt, weiss ich gar nicht, was ich dazu sagen soll. Ich verstehe es nicht und werde es nie verstehen.

Lieber gehe ich zu Fuss, als ein Auto zu fahren, das ich mir nicht leisten kann und jeden Monat Leasing dafür bezahlen muss.

Für alle, die ein Haus kaufen wollen, seid gewarnt. Bei der Hypothekenvergabe prüft die Bank Eure Tragbarkeit. Von Euren Einnahmen werden alle finanziellen Verpflichtungen abgezogen.

Leasing und Kredite gehören dazu und können den Traum vom Eigenheim zerstören.

Wer eine Firma hat und sein Leasing von den Steuern abziehen kann, verstehe ich ein Stück weit. Nur verstehe ich nicht, warum es dann ein Porsche sein muss und nicht einfach ein VW Golf.

Variable Kosten

Die variablen Kosten sind keine wirklichen Fixkosten, gehören aber irgendwie auch dazu. Essen, Ausgang, Ferien, Kleider. Diese variieren, auf gewisse Kosten kannst du auch verzichten.

Aber Essen musst du ja trotzdem. Sobald ich einen Weg finde, wie es ohne Essen funktioniert, gebe ich euch Bescheid.

Die Fixkosten sind der Schlüssel zu eurem kurz- und mittelfristigen finanziellen Erfolg. Schenkt ihnen genug Beachtung. Sie sind schneller eingespart, als die Lohnerhöhung beim Chef eingefordert und bewilligt ist.

Bei Fragen helfe ich dir natürlich gerne weiter.

Bis bald,

FinanzFabio

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FinanzFabio
Finanzexperte Fabio. - zVg

FinanzFabio will mit finanzieller Bildung auf seinem Blog die Schweiz vor der Altersarmut retten. Er glaubt nicht mehr an die AHV.

www.finanzfabio.ch

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