Sie kontrollieren ständig, fokussieren sich stark auf Details und sind oft ungeduldig: Mikromanager. Wie der Umgang mit einem solchen Chef gelingt.
Mann und Frau im Meeting
Die Zusammenarbeit mit Chefs, die Mikromanagement betreiben, ist oft anstrengend. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Ist der Chef Mikromanager, fällt es ihm schwer, Kontrolle abzugeben.
  • Mitarbeiter dürfen selten Verantwortung übernehmen oder eigenständig entscheiden.
  • Einfühlungsvermögen, proaktives Handeln und klare Kommunikation helfen oft.
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Wer einen Mikromanager als Chef hat, muss viel ertragen: Sie sind dafür bekannt, keine Kontrolle abgeben zu können, dafür aber ständig zu kontrollieren – bis ins kleinste Detail.

Weil sie Aufgaben schlecht delegieren können und sich häufig einmischen, fällt die Selbstorganisation den Angestellten besonders schwer. Das Problem: häufig merken die Vorgesetzten nicht, dass sie mikromanagen. Sie glauben, dass ihr Verhalten notwendig ist, da sonst Projekte nicht erledigt werden. Leider merken Mikromanager dabei nicht, dass sie dadurch genau das Gegenteil bewirken.

Sie müssen aber nicht gleich kündigen, denn es gibt Wege, einen guten Umgang mit einem Mikromanagement-Chef zu finden.

Tipp 1: Nehmen Sie die Perspektive Ihres Chefs ein

Dass Ihr Chef ein grosses Kontrollbedürfnis hat, hat nichts mit Ihnen persönlich zu tun. Versuchen Sie deshalb zunächst, die Situation aus der Perspektive Ihres Vorgesetzten zu betrachten.

Gestresste Frau im Job, Mann, Chef
Ist der Boss ein Mikromanager, mischt er sich häufig in viele Aufgaben ein, um Kontrollverlust zu vermeiden. - Depositphotos

Hinter dem Mikromanagement verbergen sich vielfältige Ursachen: Versagensängste, Angst vor einem Kontrollverlust, Selbstüberschätzung – und einiges mehr. Wenn Sie anfangen, die Motive Ihres Chefs besser zu verstehen, fällt es leichter, sich nicht persönlich angegriffen zu fühlen.

Leider kann es vorkommen, dass Mikromanager-Chefs auch mal ausfällig im Ton werden, weil sie zum Beispiel schlecht mit Stress umgehen können. Auch das hat in der Regel nichts mit Ihnen zu tun, sondern mit deren eignen Unsicherheiten und dem Druck, alles ständig kontrollieren zu müssen.

Tipp 2: Seien Sie proaktiv

Häufig entstehen Missverständnisse und der Stresspegel steigt, wenn es zu Kommunikationsproblemen kommt. Falls Sie das Gefühl haben, dass Ihr Chef sich ständig einmischt oder gar zu viel auf einmal erwartet:

Fragen Sie proaktiv nach, welche Aufgaben Priorität haben und was wann erledigt werden muss. So finden Sie heraus, was gefordert wird, damit Sie Ihre Arbeit entsprechend planen.

Tipp 3: Sprechen Sie Probleme diplomatisch an

Mikromanager merken oft nicht, wenn die Zusammenarbeit mit ihnen und die Erwartungen, die sie haben, zur Belastung für Mitarbeiter werden. Oft hilft es, das Problem dann direkt anzusprechen.

Frauen bei der Arbeit im Büro
Probleme mit dem Chef konstruktiv und diplomatisch anzusprechen, ist oft eine gute Idee, um eine Lösung zu finden. - Depositphotos

Bleiben Sie dabei diplomatisch. Denn Vorwürfe führen nur dazu, dass sich das Gegenüber verschliesst oder missverstanden fühlt. Stattdessen sollten gemeinsame Lösungen angestrebt werden.

Schwierig wird es, wenn der Mikromanagement-Chef oder -Chefin alles persönlich nimmt, auch wenn Sie sachlich bleiben. Da hilft nur eins: Ruhe bewahren und sich nicht auf die emotionale Ebene einlassen.

Tipp 4: Gewinnen Sie langsam das Vertrauen Ihres Chefs

Weil die grösste Unsicherheit von Mikromanagement-Chefs oft die Angst vor dem Kontrollverlust ist, bauen sie nur langsam Vertrauen auf. Wenn Sie sich wünschen, dass Ihr Boss Ihnen vertraut, bleiben Sie geduldig.

Kommunizieren Sie ausserdem regelmässig Ihre Erfolge und lassen Sie Ihren Chef an Ihren Fortschritten teilhaben. Wenn Sie beweisen, dass auf Sie Verlass ist, ist Ihr Vorgesetzter eher bereit, Kontrolle abzugeben.

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