Phishing gehört zu den bekanntesten Betrugsmaschen im Internet. Mit Rechtsschutz können sich Computer- und Smartphonenutzer grösstenteils vor Schäden absichern.
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Rechtsschutz bei Phishing kann im Ernstfall nützlich sein. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Jahr 2022 hat die Schweizer Polizei 33'345 digitale Straftaten verzeichnet.
  • Phishing gehört zu den häufigsten Vorfällen bei Cyberkriminalität.
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Im Jahr 2022 ist die Zahl der Phishing-Vorfälle in der Schweiz um sagenhafte 84 Prozent gestiegen. Das meldete das Bundesamt für Statistik. Insgesamt waren es 2236 Fälle.

Weit abgeschlagen auf dem zweiten Platz landete das klassische Hacking, das Eindringen in fremde Datenverarbeitungssysteme (796 Fäll). Auf dem dritten Platz liegen Angriffe mit Malware oder Ransomware (307).

Was ist Phishing überhaupt?

Das Wort Phishing ist eine Abwandlung des englischen Wortes Fishing, also Angeln. So wie der Angler im Wasser fischt und auf Beute hofft, fischen Cyberkriminelle im Internet nach persönlichen Daten anderer Nutzer.

Rechtsschutz
Rechtsschutz kann helfen, wenn das Opfer von Hackern angegriffen wurde. - Depositphotos

Typischerweise werden dabei Benutzernamen und Passwörter ergaunert, mit denen sich die Betrüger dann in Konten einloggen. Im schlimmsten Fall plündern Sie das Bankkonto des Opfers und gehen mit seiner Kreditkarte online einkaufen.

Wie erkenne ich Phishing?

Der Klassiker sind sogenannte Phishingmails: Dabei handelt es sich um täuschend echt nachgeahmte Mails von Banken, Onlinefinanzdienstleistern wie PayPal, Versandfirmen oder der Schweizer Post.

Sie warnen zum Beispiel vor einem angeblichen Cyberangriff auf das Unternehmen. Sie bitte dann darum, über einen Link in der E-Mail ins eigene Konto einzuloggen, um die Daten zu überprüfen.

Phishing
Beim Phishing versuchen Angreifer, über gefälschte E-Mails oder Webseiten Zugriff auf Daten des Opfers zu erhalten. - Pixabay

Gutgläubige Menschen geraten in Sorge und klicken ohne nachzudenken den Link an. Dieser führt jedoch nicht auf die wirkliche Bankenseite, sondern auf eine von den Cyberkriminellen präparierte gefälschte Seite.

Wer hier nun Benutzername und Passwort eingibt, übermittelt diese Daten direkt an die Kriminellen und das Unheil ist geschehen.

Wie hilft der Rechtsschutz bei Phishing?

Viele Rechtsschutzversicherungen in der Schweiz bieten heute ein Zusatzpaket rund um das Internet an. Dazu gehört auch der Schutz vor Phishing. Allerdings können die Versicherungen nicht vor dem eigentlichen Datendiebstahl schützen.

Der Rechtsschutz schützt lediglich vor den Kosten, die durch das Phishing entstanden sind. Dies umfasst beispielsweise vom Bankkonto gestohlenes Geld und mit der Kreditkarte getätigte Einkäufe durch Kriminelle.

Phishing
Phishing. - unsplash

Ausserdem deckt die Versicherung die Kosten für einen IT-Spezialisten, der online aufräumt und die eigenen Daten sichert. In seltenen Fällen, in denen Cyberkriminelle gefasst werden, zahlt der Rechtsschutz ausserdem die Anwaltskosten für eine Anklage vor Gericht.

Rechtsschutz: Wie schütze ich mich vor Phishing?

Phishing verursacht nicht nur tatsächliche finanzielle Kosten, sondern auch emotionale Schäden. Lange Zeit wird ein Gefühl der Unsicherheit bleiben, ob die Cyberkriminellen nicht doch noch Unheil mit den eigenen Daten anrichten. Darum ist es besser, sich von Anfang an vor Phishing zu schützen. Mit einem Rechtsschutz können Sie entsprechend vorbeugen.

Sind Sie schon einmal Opfer von Phishing geworden?

Dazu gehört vor allem: Niemals Links in scheinbaren E-Mails Ihrer Bank, der Post oder eines Versandlogistikers anklicken. Nur wenn Sie zu 100 Prozent von der Echtheit überzeugt sind. Ein Beispiel: Sie haben online ein Paket bestellt, das mit der Schweizer Post geliefert wird.

Am folgenden Tag erhalten Sie von der Post eine Sendungsverfolgungsnummer und Link zur Website. Hier können Sie sicher sein, dass die E-Mail tatsächlich von der Post stammt.

Paketzustellung
Ein Paket wird zugestellt (Symbolbild) - Keystone

Wenn Ihnen Ihre Bank eine E-Mail schickt, dass etwas mit Ihrem Konto nicht stimmt, können Sie von Phishing ausgehen. Rufen Sie telefonisch bei Ihrer Hausbank an, um sicherzugehen. Wollen Sie die Website ausrufen, folgen Sie nicht dem Link in der E-Mail. Geben Sie die URL von Hand im Browser ein.

Beim Onlineshopping und -banking achten Sie darauf, dass Sie sich auf verschlüsselten Seiten bewegen. Diese erkennen Sie daran, dass der URL ein HTTPS und nicht HTTP vorangestellt hat. Zudem ist ein geschlossenes Vorhängeschloss im Browser zu sehen.

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