Eigentlich soll die Sonne die Räume ja aufwärmen. Doch genauso gut lässt sich Solarenergie zur Kühlung verwenden – in Kombination mit einer Klimaanlage.
Solarenergie
Solarmodule werden heute überall eingesetzt, um Solarenergie zu erzeugen. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Kühlung mittels Solarenergie ist auf zwei verschiedene Arten möglich.
  • Die Investitionskosten sind hoch, machen sich aber auf lange Sicht bezahlt.
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Die Temperaturen im Sommer steigen laut dem Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie immer öfter auf Werte von über 30 Grad.

Das weckt natürlich den Wunsch nach angenehm temperierten Innenräumen, wie sie in südlichen Gefilden üblich sind.

Der Absatz von Klimageräten steigt seit einigen Jahren ebenso wie das Interesse an Photovoltaikanlagen. Der Gedanke liegt nahe, sommerliche Kühlung und Solarenergie zu kombinieren.

Nutzen Sie schon Solarenergie?

Verschiedene Arten von Klimaanlagen im Überblick

Konventionelle Klimaanlagen werden heute mit Strom betrieben. Die einfachste Variante – zum Beispiel für Mieter – sind mobile Geräte.

Diese werden einfach in den Raum gestellt und in Betrieb genommen. Sie saugen die warme Luft an, kühlen sie mit einem Kompressor und geben die Kaltluft wieder an die Umgebung ab.

Klimaanlagen
Vor allem in grösseren Gebäuden kann sich der Einsatz von Klimaanlagen lohnen. - Depositphotos

Leider sind diese oftmals nicht sehr effizient. Besser sind Split-Klimaanlagen, die fest in die Wand eingebaut werden: Sie kühlen die Luft mit einem Kompressor und einem Kältemittelkreislauf, der sich im Aussenteil befindet. Dadurch sind sie im Raum leiser –können aber im Garten oder auf dem Balkon zu einer Lärmbelästigung führen.

Ein weiterer Vorteil: Sie saugen nur frische Luft von aussen an und geben die verbrauchte Raumluft nach aussen ab. Bei Bedarf kann auch ein Filter eingesetzt werden, der Allergene wie Pollen und Feinstaub aus der Aussenluft filtert.

Stromverbrauch mit Solarenergie decken

An heissen Tagen, an denen die eigene PV-Anlage viel Strom produziert, lässt sich eine Klimaanlage gut mit Solarenergie betreiben. Das Problem: Steht nicht genügend Solarstrom zur Verfügung, schaltet die Klimaanlage auf Netzstrom um.

Dies kann teuer werden, insbesondere wenn die Räume im Sommer nachts gekühlt werden, um einen angenehmen Schlaf zu gewährleisten.

Diese Option ist nur dann zu empfehlen, wenn der erzeugte Strom über mehrere Stunden in einer Batterie gespeichert wird.

Sorptionsklimaanlagen: Kühlen mit Wärme

Was zunächst wie ein Widerspruch in sich selbst klingt, ist einfache Physik: Bei der Sorption sorgt Wärme für Kühlung. Hier gibt es wiederum zwei Möglichkeiten, für die beide Solarenergie infrage kommt: die offene und die geschlossene Sorption.

Bei der offenen Sorption wird die feuchtwarme Aussenluft angesaugt, entfeuchtet, gekühlt und wieder befeuchtet. So entsteht feuchtkalte Luft, die den Innenraum kühlt.

Solarenergie
Eine Solaranlage, die nicht nur Solarenergie liefert, sondern zusätzlich für frische Luft im Raum sorgt. - Depositphotos

Die Entfeuchtung erfolgt mit einem Sorptionsrotor, der mit der Wärme der PV-Anlage arbeitet. Noch effektiver ist die geschlossene Sorption mithilfe einer Kälteanlage, die sich ebenfalls an der Wärme der PV-Anlage bedient.

Mehr Nachhaltigkeit mit solarer Kühlung

Derzeit steckt das Thema Heizen und Kühlen mit Solarenergie noch in den Kinderschuhen. Die Industrie entwickelt sich jedoch in rapidem Tempo weiter.

Bei Klimaanlagen, die als Stromfresser betrachtet werden, dürfte die Nachfrage nach nachhaltigen Modellen bei zunehmend heissen Sommern schnell steigen.

Solaranlagen
In Zukunft könnten mit Solaranlagen ganze Häuser gekühlt werden. - Depositphotos

Wer nicht warten kann, der kann schon jetzt eine klassische Klimaanlage mit Kompressor zumindest teilweise mit Solarenergie betreiben. Ansonsten lohnt es sich, auf die weitere Entwicklung des Marktes für Sorptionsklimaanlagen zu warten.

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