Innovation und Kreativität im Unternehmen fördern

In Sachen digitaler Innovationsfähigkeit liegt die Schweiz einer Studie des Schweizer Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens Deloitte zufolge auf dem achten Platz.

Damit liegt sie in Europa nur hinter den nordischen Ländern Finnland (2.), Island (6.) und Schweden (7.), während die USA den Spitzenplatz belegen.

Allerdings stammt die Innovation in erster Linie aus der Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen (51 Prozent). Gefolgt vom Einbezug externer Berater (41 Prozent) und der Zusammenarbeit mit Hochschulen und Forschungsinstituten (40 Prozent).

Die eigenen Mitarbeiter werden als Quelle für Innovationen noch immer unterschätzt, wie eine «statista»-Umfrage zeigt. Dies kann und sollte sich ändern.

Ein Grund für den Erfolg der USA ist der dortige Umgang mit Fehlern: «Trial and Error» ist eine beliebte Arbeitsweise, bei der auch mal etwas schiefgehen darf. Auf Deutsch könnte dies auch mit «Hinfallen, aufstehen, weitermachen» umschrieben werden.

Haben Mitarbeiter das Gefühl, dass keine Strafe folgt, wenn ihr Experiment fehlschlägt, werden sie natürlich entsprechend mehr experimentieren.

Dies beinhaltet auch, vorhandene Strukturen und Prozesse kritisch zu überprüfen und Neues zu testen. Nicht alles wird tatsächlich ein Erfolg, aber aus dem einen Erfolg unter zehn Fehlschlägen kann sich eine echte Innovation entwickeln.

«Das haben wir schon immer so gemacht»: Jeder kennt den entmutigenden Spruch, die Kreativität und Innovation im Keim zu ersticken.

Dabei wird häufig übersehen, dass sich die Welt jährlich rasant weiterentwickelt. Ganz gleich, ob es sich um neue Arbeitsmethoden handelt oder um neue unterstützende Software.

Auch hier lassen sich die USA und ihre Mentalität «Think outside the box» als positives Beispiel nennen: Mitarbeiter, die ungewöhnliche Prozesse vorschlagen, sollten ermutigt werden, statt jede Art von Veränderung im Keim zu ersticken.

Eigentlich sollten KMU – Kleine und mittelständische Unternehmen – eine Quelle der Innovation und Kreativität sein.

Dies scheitert jedoch häufig an festgefahrenen Hierarchien, bei denen der Chef und Eigentümer der Firma fast unerreichbar scheint. Ideen und Vorschläge der Mitarbeiter kommen erst gar nicht in der Chefetage an.

Auch in grossen Firmen kann eine starre Hierarchie dazu führen, dass Mitarbeiter auf den unteren Ebenen keine Innovation entwickeln.

Darum ist es in Unternehmen jeder Grösse wichtig, flachere Hierarchien zu schaffen, in denen mehr Austausch stattfindet. Und dass der Chef sich auch einmal von einem jungen, enthusiastischen Mitarbeiter erklären lässt, wie seine Idee funktioniert.

Dies gilt natürlich gleich doppelt: Zum einen sollten Mitarbeiter Zeit und Gelegenheit haben, ihre kreativen Ideen entwickeln zu können.

Dazu eignen sich gemütliche Lounges, in denen es bei der Kaffeepause zum spontanen Brainstorming kommt, oder im Sommer attraktive Aussenflächen. Hilfreich können auch gemeinsame Ausflüge und Aktivitäten sein, die Inspiration schaffen.

Dazu sollte ein Budget für kreative Experimente zur Verfügung stehen. Vielleicht wird dieses Geld nur verbrannt, vielleicht entsteht aber auch eine spannende Innovation. Bei den meisten Unternehmen macht sich die Investition früher oder später bezahlt.

Es muss nicht der Bewerber mit 1A-Studienabschluss sein, der brav alle Regeln befolgt und Punkte abgehakt hat. Ein Bewerber mit ungewöhnlichem Lebenslauf kann frischen Wind und neue Ideen ins Unternehmen bringen.

Auch Diversität kann Innovation beflügeln: Bewerber aus anderen Kulturen oder mit einem speziellen Hintergrund, etwa einer Behinderung, bringen neue Sichtweisen mit. Diese können dazu beitragen, dass neue Kreativität erschaffen wird.

So wird auch hier der Mut der Arbeitgeber belohnt, einmal anderen Bewerbern eine Chance zu geben.