Feiern mit Alkohol: «Nein» sagen wird leichter
Immer mehr Menschen verzichten bewusst auf Alkohol – ein Trend, der das gesellschaftliche Klima allmählich verändert.

Alkohol ist auf Feiern und Festen allgegenwärtig, doch das gesellschaftliche Klima wandelt sich. Wer heute «Nein» zu Alkohol sagt, erntet zwar noch immer manchmal Unverständnis, doch die Toleranz wächst, berichtet «BR24».
In Deutschland lehnen besonders junge Menschen Alkohol immer häufiger ab oder reduzieren ihren Konsum deutlich. Laut Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) trinken heute deutlich weniger junge Menschen regelmässig Alkohol als noch vor 20 Jahren.
Während 2004 noch 43,6 Prozent der 18- bis 25-Jährigen mindestens einmal pro Woche Alkohol konsumierten, waren es 2023 28,9 Prozent. Ein verändertes Gesundheitsbewusstsein und der Wunsch nach Fitness spielen dabei eine grosse Rolle.
Alkohol: Gesellschaftlicher Wandel und neue Angebote
Die Bayerische Akademie für Sucht- und Gesundheitsfragen beobachtet, dass in älteren Generationen Alkohol oft als Ausdruck von Geselligkeit gilt.

Bei jüngeren Menschen ist ein bewussterer Umgang mit Alkohol festzustellen. Alkoholfreie Alternativen sind inzwischen selbstverständlich, wie «BR24» weiter schreibt.
Bier gehört für Jugendliche nicht mehr dazu
Monika Schindler von der Diakonie Rosenheim berichtet aus der Praxis: «Ich habe schon lange nicht mehr in Schulklassen gehört, dass Bier dazu gehöre.» Bier als «Grundnahrungsmittel» sei unter Jugendlichen passé.

Die Corona-Pandemie habe zusätzlich dazu beigetragen, dass viele junge Menschen gar nicht mehr in den klassischen Alkoholkonsum «reingewachsen» sind.
Tipps für den Umgang mit Gruppendruck
Experten wie Tobias Schwarz vom BIÖG betonen, dass Gruppendruck eine entscheidende Rolle spielt. Wer «Nein» sagen möchte, sollte dies bestimmt tun und sich vorab überlegen, warum er auf Alkohol verzichten will.
Die Kampagne «Kenn dein Limit» empfiehlt, höflich zu bleiben und auf Alternativen zu verweisen.
Alkohol höflich ablehnen
Beispielhafte Formulierungen sind: «Das ist nett, aber ich trinke heute keinen Alkohol» oder «Nein, danke. Ich möchte morgen fit sein.»

Auch Humor kann helfen, wie die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen empfiehlt: «Einen Kater als Haustier kann ich nicht gebrauchen.» Wer ein alkoholfreies Getränk im Glas hat, bleibt oft unbehelligt.
Fazit: Akzeptanz wächst, aber langsam
Die Akzeptanz für Alkoholverzicht nimmt zu, besonders bei jüngeren Menschen. Doch der gesellschaftliche Wandel vollzieht sich langsam.
Wer «Nein» sagt, kann sich auf ein wachsendes Verständnis freuen – und findet immer mehr attraktive alkoholfreie Alternativen. Das Feiern ohne Alkohol ist längst kein Tabu mehr, sondern ein Trend, der sich fortsetzt.