Erweiterter Suizid ist eine tragische Todesursache. Oft verbirgt sich neben Welthass jedoch noch etwas anderes dahinter.
Suizid
Erweiterter Suizid ist für die Angehörigen besonders schwer zu verkraften. - pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Beim erweiterten Suizid sterben neben dem Selbstmörder noch weitere Personen.
  • Oft steckt mehr als purer Welthass dahinter.
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Der Selbstmord einer Person, auch Suizid genannt, ist eine schreckliche Angelegenheit. Noch tragischer wird es, wenn Selbstmörder Unschuldige mit in den Tod reissen. Oft hört man in den Nachrichten von diesem sogenannten erweiterten Suizid.

Doch was dahintersteckt, ist oft viel komplizierter als es auf den ersten Blick scheinen mag. Um erweiterten Suizid verstehen und einordnen zu können, ist es wichtig, einen Blick hinter die Beweggründe der Selbstmörder zu werfen.

Die psychischen Gesundheit

Erweiterter Suizid steht oft in Verbindung mit schweren psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Schizophrenie oder Psychosen. Oft sind die Täter also nicht zurechnungsfähig, da sie von ihrer Krankheit geleitet werden. Sie agieren nicht aus Boshaftigkeit, sondern aus einer Not heraus.

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Erweiterter Suizid ist meist die Folge von Psychosen oder anderen psychischen Krankheiten. - pexels

Dennoch ist es nicht auszuschliessen, dass die Täter auch als Welthass handeln. Oft gehen diese beiden Faktoren Hand in Hand. Menschen, die sich zu einem erweiterten Suizid entschliessen, fühlen sich häufig von der Welt und anderen Menschen entfremdet. Das resultiert wiederum in schweren Depressionen und sozialem Rückzug.

Frühzeitige Intervention: Was ist möglich?

Die Früherkennung und rechtzeitige Intervention können den Selbstmörder und seine möglichen Opfer retten. Doch nicht immer ist es schwierig, Depressionen oder andere psychotische Symptome richtig zu deuten – auch für Familienmitglieder und Freunde nicht.

Wer einen Verdacht hegt, sollte ein offenes Gespräch suchen. Es kann dabei helfen, die Betroffenen zu ermutigen, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dennoch ist es selten möglich, die Taten möglicher Selbstmörder vorherzusehen.

Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlung von Depressionen, psychotischen Störungen und Suizidalität ist komplex, erfordert eine individuelle Herangehensweise. Psychotherapie, Medikation und Unterstützung durch Fachleute sind notwendig.

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Suizidale Menschen können sich Hilfe suchen. - pexels

Das Gefühl der Isolation ist ein häufiges Merkmal von Menschen, die sich in einem Zustand der Welthass oder Psychose befinden. Die Einbindung in soziale Aktivitäten, seien sie noch so klein, können helfen, diese Isolation zu überwinden.

Doch gerade hier liegt die Herausforderung: Wer sich sozial isoliert, kann seine destruktiven Gedanken ungestört entwickeln.

Gesellschaftliches Bewusstsein

Deshalb müssen wir als Gesellschaft das Stigma im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen abbauen. Offene Diskussionen über mentale Gesundheit und Suizidprävention in der Öffentlichkeit können dazu beitragen, Betroffene zu ermutigen, rechtzeitig Hilfe zu suchen.

Wenn Sie denken, dass jemand in Ihrer Umgebung suizidal ist oder andere in seinen Suizidplan einbeziehen möchte, suchen Sie Hilfe. Rufen Sie die Krisenhotline Dargebotene Hand 143 an oder kontaktieren Sie umgehend die Polizei.

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